Ah, Microsoft und seine unaufhaltsame Mission, unser aller Leben mit virtuellen Komplizen zu bereichern. Jetzt also auch in der Welt der mobilen Gaming-Apps. Wie schön wäre es doch, einen KI-Assistenten zu haben, der nicht nur den endlosen Loop von „Wie komme ich aus diesem Level raus?“ beantwortet, sondern auch automatisch den besten Weg findet, um die Endgegner zu besiegen, während man selbst die Pizza im Ofen dreht – oder sich in den Tiefen von Stack Overflow verliert.
Etwas kurios mutet es an, dass der Copilot (wohlgemerkt nicht in Deutschland) derzeit ausschließlich Englisch spricht. Ein Umstand, der sicherlich für jene im Lande der Dichter und Denker, die einst Goethe in perfetto English zitierten, keine Hürde darstellen sollte. Man sieht förmlich die rauchenden Köpfe vor dem Bildschirm, während die Nutzer über das „How to defeat the final boss“ sinnieren, schneller als man „Verwaltungsakt“ sagen kann.
Und eines darf natürlich nicht fehlen: Die Möglichkeit, direkt Feedback zu geben. Schließlich möchten wir doch alle, dass die Beta zur Alpha der Beta wird – oder wie das im agilen Paradigma nun genau heißt. Zum Glück gibt es da die Funktion, Unzulänglichkeiten der KI unverblümt zu melden; sie wird sicherlich mit der gleichen Begeisterung wie ein gut dokumentierter Bugfix entgegen genommen.
Nun, da so viele smarte Assistenten das Feld betreten, bleibt zu hoffen, dass sie uns nicht eines Tages komplett das Spielerlebnis abnehmen. Nicht, dass wir am Ende nur noch zuschauen, wie die KI unser virtuelles Leben lebt – während wir, von Nostalgie erfüllt, an die Zeiten zurückdenken, als wir selbst noch die Helden unserer digitalen Abenteuer waren. Aber keine Sorge, echte Gaming-Profis werden auch weiterhin den Unterschied zwischen einem echten Spieler und einer programmierten Routine zu schätzen wissen. Schließlich bleibt das eigentliche Abenteuer immer noch im Kopf des Spielers – mit oder ohne Copilot.
