Ah, die Romantik einer gesetzlosen Wildwest-Welt, in der die einzige Grenze die SkyNet-Cloud ist. Man stelle sich vor, ein Jahrzehnt AI-Entwicklung ohne die manchmal lästigen, aber oft nötigen Regulierungen. Wie verführerisch diese Vorstellung für einige Herrschaften in unseren politischen Gremien doch ist! Stellen wir uns vor, die KI wäre ein ungestüm-rebellischer Teenager, der sich auf seinem Weg zur Selbstfindung durch die digitale Prärie kämpft – mit dem kleinen Unterschied, dass dieser Teenager ein beachtliches Arsenal an Datenpunkt-Munition besitzt.
Der neueste Coup im politischen Zirkus scheint ein Schelmstreich der besonderen Art zu sein: Ein Vorschlag, der den Staaten eine saftige zehnjährige Denkpause in Sachen KI-Regulierung aufdrückt. So mancher mag sagen, dies sei ein Geschenk an die großen Tech-Riesen. In der Tat, ein Geschenk, das wohl mit einer Schleife aus dicht gewobenem Datenstrom verziert ist. Wer kann da widerstehen?
In der Welt der Algorithmen und automatisierten Entscheidungsprozesse, die ja bekanntlich nur auf Zahlen und Fakten beruhen, wäre es vielleicht ganz interessant, diese simplen Ausgaben ohne jegliche menschliche Aufsicht ihre Arbeit verrichten zu lassen. Klar, stellen wir nur sicher, dass unsere selbstfahrenden Autos brav im Stau stehen bleiben und nicht anfangen, eigene Verkehrsregeln zu kreieren!
Natürlich möchten die Tech-Giganten diese Art von Freiheit – wer würde nicht gern mal das Betriebssystem ohne lästige Patches durchlaufen lassen? Aber das kann auch schnell in einem Bluescreen der Realität enden, wenn man nicht aufpasst. Man könnte meinen, sie hätten die Szenarien aus dystopischen KI-Filmen nicht gesehen – oder glauben sie wirklich, dass ihre Algorithmen sich ausschließlich mit besten Intentionen entwickeln?
Doch Ironie beiseite: In einer Zeit, in der every ‚intelligent‘ machine und App versucht, uns ein bisschen mehr zu durchschauen, wäre es doch nett, wenn jemand auch darüber nachdenkt, wie man die digitalen Hütchenspiele in geregelte Bahnen lenken könnte. Ohne klare Regeln könnte das Entwickler-Hauptquartier zur nächsten Runde von „Wer programmiert den besseren Regelumgeher?“ ausrufen.
Vielleicht sollten wir uns nicht allzu sehr in Sorge verlieren. Noch befindet sich dieser Vorschlag nur auf dem Code-Review-Tisch der politiktypischen Endlosschleife. Aber wie bei jeder Beta-Version gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Denn am Ende des Tages, an dem der letzte Bug gefixt und die letzte Zeile geschrieben ist, wollen wir doch alle ein System, das nicht nur funktioniert, sondern auch auf die Bedürfnisse von uns Menschen eingeht – und nicht nur die von ein paar cleveren Bits und Bytes.