Nette Überraschung zum Jahresende, aber die SKU-Lotterie bleibt dieselbe: Der 7500X3D ist im Kern ein 7600X3D mit -100 bis -200 MHz. In Spielen bringt der gestapelte Cache wie gewohnt ein paar Prozent, in Anwendungen bremst die 4,5-GHz-Decke plus Zen-4-IPC gnadenlos. Marketing schreibt X3D groß, die Physik den Takt klein.
Das Dilemma ist banal berechenbar:
– Gegen den 7600X3D fehlt Leistung, aber nicht genug Preisabstand.
– Gegen den 9600X fehlt Anwendungsdurchsatz, obwohl der oft günstiger ist.
– Gegen Intels 245K(F) fehlt Preis-Leistung insgesamt; einstellige FPS-Vorteile sind kein Argument bei ~90 Euro Aufpreis.
Der alte AM4-Joker zieht nicht mehr. AM5-Board, frisches AGESA, Windows 11 25H2 – alles hübsch, aber kein Aufrüst-Wunder. Effizienz? Gut, aber erwartbar; sechs Kerne mit niedrigem Boost sind energetisch keine Großtat, sondern Grundkurs Thermodynamik.
3D V-Cache bleibt das Glutamat fürs Gaming – schmeckt in CPU-limitierten Szenarien, macht aber aus sechs Kernen keine Workstation. Wer wirklich zockt, steckt die 140 Euro Differenz sinnvoller in die GPU und holt mehr Bilder pro Sekunde aus praktisch jedem Titel. Wer Allround will, nimmt 9600X. Wer Budget will, 7500F/8400F. Wer rein Gaming-Maximum sucht, bleibt beim 7800X3D. Der 245K(F) ist der unbequeme Nachbar, der in Apps davonzieht und im Kassenbon freundlich bleibt.
Fazit: Der 7500X3D braucht Straßenniveau um 200–220 Euro, sonst ist er eine hübsche Produktzeile zwischen zwei Stühlen. Cache ist eine starke Würze – aber kein Ersatz für Takt, Kerne und einen passenden Preis.

