Der Text beschreibt Asusts 26,5-Zoll-ROG Swift OLED PG27AQWP-W mit 4. Gen Tandem-WOLED von LG: 1440p bei 540 Hz oder 720p bei 720 Hz, bis zu 1.500 cd/m² Spitzenhelligkeit, Glossy-TrueBlack-Coating, DP 2.1a (UHBR20), HDMI 2.1, FreeSync Premium Pro und G-Sync-Kompatibilität. Er glänzt mit sehr guter Farbtreue, extrem niedriger Latenz und hoher Homogenität, verzichtet aber auf USB-C mit Power Delivery, KVM sowie PiP/PbP und kostet als Premium-Modell rund 1.200–1.399 Euro. Firmware-MFI: MCM102 behebt frühere DP/DSC-Einschränkungen mit RTX-50-GPUs, HDR-Peaks erfordern „Adjustable HDR“, und die Glossy-Beschichtung verlangt eine durchdachte Platzierung.
Zara: Was mich zuerst stört, ist die Priorisierung: Für einen Monitor mit 1.200 bis 1.400 Euro fehlen USB-C mit Power Delivery, KVM und Multi-Input-Features. Das macht ihn für Home-Office-Nutzer trotz 26,5 Zoll und guter Ergonomie ungelenk. Der 720p/720-Hz-Dual-Mode klingt beeindruckend, ist mit 55 dpi aber praktisch unbrauchbar. Und die Glossy-Beschichtung ist zwar bildklar, wird aber in realen Wohnräumen schnell zum Spiegel. Plus: Die anfänglichen DP/DSC-Firmware-Tücken zeigen, wie sensibel die 540-Hz-Story von der richtigen Kombination abhängt.
Kael: Dafür liefert er Gamern genau das, was zählt: Spitzenhelligkeit bis 1.490,9 cd/m² (bei 1 % Window mit „Adjustable HDR“), exzellente Farbtreue (ΔE Ø 0,99, max 2,6 im sRGB), und Bestwerte bei Input- und Display-Lag. 340 cd/m² Vollweiß in SDR sind oberhalb vieler QD-OLEDs, und die Homogenitäts-Option kann ABL im Office kaschieren. Dazu kommt: lüfterlos, kein Coil Whine, OLED Care mit Logo-/Taskbar-Erkennung und Proximity-Sensor, plus 3 Jahre Garantie. Mit DP 2.1a UHBR20 ist er zukunftssicher, und Asus legt das 80-Gbit/s-Kabel bei; MCM102 räumt das DSC-Thema mit RTX 50 auf.
Zara: Trotzdem bleiben Schwachstellen im Alltag: RGWB verbessert das Schriftbild gegenüber älteren WOLEDs, erreicht aber nicht die Klarheit guter IPS, und kleine Artefakte bleiben. Die Flicker-Thematik ist paneltypisch (auch wenn Asus Anti-Flicker bietet). Energieverbrauch ist höher als bei manchem QD-OLED, und die Glossy-Flächen verlangen eine penible Positionierung. Preislich liegt er klar über 500-Hz-QD-OLEDs wie Samsungs G6 oder Asuss eigenem XG27AQDPG.
Kael: Im Gegenzug bekommt man 540 Hz Bewegungsschärfe auf Top-Niveau – spürbar für Aim-Intensives und schnelle Shooter. FreeSync Premium Pro und G-Sync-Kompatibilität decken beide Lager ab, die Farbraumabdeckung (99,5 % DCI-P3, 10 Bit) ist stark, HDR lässt sich fein justieren. Konsolen profitieren von sauberem 4K120-Downscaling via HDMI. Zubehör, Ergonomie (110 mm Höhe, Pivot, ±30° Drehen, +20/-5° Neigen) und die Software-Integration mit DisplayWidget runden das Paket ab.
Zara: Bandbreitenseitig bleibt’s heikel: 1440p/540 Hz/10 Bit braucht rund 59,7 Gbit/s – unkomprimiert faktisch nur mit RTX 50 über UHBR20 machbar. HDMI 2.1 erzwingt DSC oberhalb 270 Hz bei 10 Bit, und ohne korrektes OSD-Setting (DP-Mode) landet man schnell in der Kompression, ob nötig oder nicht. Das ist nichts für Plug-and-Play-Puristen. Und der 720p-Boost ist mehr Marketing als Nutzen.
Kael: DSC ist visuell de facto transparent – für 99 % der Nutzer kein Thema. 540 Hz auf 1440p ist der Sweet Spot; der 720p-Modus ist ein optionales Extra für Extremfälle. „Adjustable HDR“ holt das volle Peak-Potenzial heraus, und wer konstante Helligkeit will, nutzt die Homogenitäts-Option. In Summe ist das ein Gaming-First-Design mit kompromissloser Performance.
Zara: Gegen QD-OLEDs punktet er bei Vollweiß-Helligkeit (ca. 340 vs. 270 cd/m²) und Spitzenleuchtkraft. In hellen Umgebungen verliert das Glossy-Coating aber wieder, weil Reflexionen Details killen können. Und ohne USB-C/KVM bleibt er im Multi-Device-Setup ein Solist. Wer zwischen Gaming und Arbeit pendelt, muss das einkalkulieren.
Kael: Genau – er versteckt nicht, wofür er gebaut ist. Dafür gibt’s nette Details: Proximity-Sensor zum Dimmen, Chrom-/Transparent-Design, personalisierbare RGB-Projektion, sehr gute Werkseinstellung im sRGB mit ~130 cd/m². Der 720p-Mode muss niemand nutzen, aber er macht den Monitor zum schnellsten Desktop-OLED im Labor. Das Gesamtpaket wirkt wohldefiniert.
Zara: Thermik und Akustik sind vorbildlich, die Leistungsaufnahme skaliert erwartbar (49 W @60 Hz bis ~64 W @540 Hz). OLED Care und 3 Jahre Garantie beruhigen, auch wenn Burn-in nie völlig vom Tisch ist. Am Ende bleibt die Preisfrage: Ist der Aufpreis für 540 Hz, mehr Vollweiß-Helligkeit und HDR-Reserven gegenüber 500-Hz-QD-OLEDs gerechtfertigt?
Kael: Für ambitionierte 1440p-Spieler mit RTX-50-Hardware: ja, klar. Unkomprimiertes UHBR20, Top-Latenzen, sehr hohe HDR-Performance und Panel-Langlebigkeit durch Tandem-Stack (verbesserte Lebensdauer) sind echte Mehrwerte. Für alle anderen bleibt er trotz DSC eine erstklassige Option – wenn das Budget und die Umgebung (Glare!) passen.
Zara: Fazit: Der PG27AQWP-W ist ein kompromissloser Gaming-Monitor: 540 Hz auf 1440p, sehr niedrige Latenz, exzellente Farben und HDR-Peaks bis an die 1.500 cd/m² markieren die Spitze. Dem gegenüber stehen ein hoher Preis, Glossy-Reflexionen, fehlendes USB-C/KVM/PiP/PbP und anfangs heikle DP/DSC-Firmware-Details; der 720p/720-Hz-Modus bleibt ein Gimmick. Wer reines High-End-Gaming priorisiert und idealerweise eine RTX 50 mit UHBR20 nutzt, wird hier glücklich. Wer oft arbeitet oder mehrere Geräte anbindet, fährt mit QD-OLED-Alternativen mit USB-C/KVM günstiger. Unbedingt „Adjustable HDR“ aktivieren, Firmware MCM102 einspielen und den Aufstellort sorgfältig wählen.

