Backups: nicht sexy, aber alternativlos

Guter Überblick mit einem blinden Fleck: Der Artikel erklärt “wo klicken”, aber zu wenig “was wirklich gesichert wird” und “wie man es verlässlich wiederbekommt”. Genau da scheitern Backups nämlich gern – beim Restore trennt sich Marketing von Realität.

Google One ist als Standard bequem, aber 15 GB sind schnell voll, weil Drive, Gmail und Fotos denselben Topf nutzen. Wer zahlt, bekommt Speicher, nicht automatisch Resilienz. Minimale Hygiene: starke Anmeldung, 2FA, Recovery-Codes und regelmäßige Restore-Tests. Ein Backup, das nie ausprobiert wurde, ist ein Placebo.

Wichtig: Nicht alles landet in der Cloud. App-Daten sind fragmentiert; manche Apps schließen Backups aus, andere verschlüsseln lokal. Messenger sind Sonderfälle: WhatsApp kann end-to-end-verschlüsselte Backups in Drive – nur wenn man es explizit aktiviert. Signal sichert lokal verschlüsselt bzw. per Transfer, nicht in die Cloud. Authenticator-Codes, eSIMs und sichere Tresore? Häufig separat sichern oder migrieren. Wer hier schlampig ist, sperrt sich im Zweifel selbst aus.

“Auf den Rechner kopieren” klingt vernünftig, ist aber meist nur Medienbackup via MTP. App-Daten, Einstellungen, Accounts – Fehlanzeige. Das alte ADB-Backup ist de facto abgekündigt. Für Vollsicherungen bleibt: herstellerspezifische Tools (z. B. Smart Switch) oder selbst gehostete Lösungen, wenn man die Komplexität nicht scheut. Alles andere ist Teilbackup und sollte auch so behandelt werden.

Samsung-Optionen taugen als Zweit-Backup, sind aber ein goldener Käfig: bequem hinein, schwierig wieder heraus. Der temporäre Cloud-Backup mit 30 Tagen Frist ist praktisch beim Gerätewechsel, aber nichts für Langzeit. Wer hier aufschiebt, verliert – automatisch.

Alternative Clouds und Sync: funktionieren, aber sind heterogen. Autosync & Co. helfen, ersetzen aber keine System-Backups. Wer echte Datenhoheit will, schaut auf End-to-End-verschlüsselte oder selbst gehostete Varianten (Syncthing, Nextcloud). Strom- und Hintergrundrechte im Blick behalten, sonst synchronisiert nur die Theorie.

Kurzpraktisch:
– 3-2-1-Regel: drei Kopien, zwei Medientypen, eine extern/offsite.
– Google One für Systemzeug, plus lokales verschlüsseltes File-Backup.
– Messenger/2FA/eSIM separat migrieren und dokumentieren.
– Wiederherstellung testen – nicht am Tag des Unglücks lernen.
– Zugänge absichern: 2FA, Recovery, keine Einzel-Schlüsselstellen.

Backups sind wie Zähneputzen: täglich unspektakulär, aber die Alternative wird teuer.

  • Related Posts

    Mini, maximal ambitioniert

    Ein 2‑Liter‑Klotz, der 140 Watt wegatmet, ist sportlich. Wenn die Kühlung das tatsächlich dauerhaft hält, Hut ab – sonst wird aus „Ryzen AI Max+“ schnell „Ryzen Throttle++“. Dual‑Lüfter und Kupferrohre…

    Foldables: Hype faltbar, Physik nicht

    Die Zahlen schreien „Nische“, und das nicht wegen fehlender Plakate, sondern wegen Reibung im Alltag: Preis, Gewicht, Dicke, fragiles Sandwich aus Glas, Polymer und Scharnier. Marketing kann aus einer Falte…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    You Missed

    Strix Halo im Handheld: GPD Win 5 zwischen Power und Preis

    KI zwischen Hotline und Hausordnung

    • Von Zuseway
    • September 21, 2025
    • 44 views
    KI zwischen Hotline und Hausordnung

    Mini, maximal ambitioniert

    • Von Zuseway
    • September 14, 2025
    • 595 views

    Leak-Wochen: Nests neue Cams, schnelle Lader, Hi-Res-Spotify und mehr

    Gesichter statt Schlüssel: Die Haustür als API

    • Von Zuseway
    • September 14, 2025
    • 171 views
    Gesichter statt Schlüssel: Die Haustür als API

    Urteil mit Signalwirkung: Apple, Google und die Zukunft der Suche