Coole Powerbank Soshine E3S

Soshine E3S Produktvorstellung



Einleitung

Für ein kleines Solarprojekt mit dem ESP32 suchte ich eine möglichst preisgünstige Powerbank, die gleichzeitiges Laden und Entladen anbot und möglichst eine Kapazitätsanzeige besitzt, damit man jederzeit sehen kann, wie weit sie schon geladen ist. Eine Internet-Recherche führte mich zur Soshine E3S.

Die Firma Soshine ist mir schon einmal vor ein paar Jahren mit dem T2-Ladegerät positiv aufgefallen. Dies war mein erstes Ladegerät, mit dem neben den mir schon vertrauten AA- und AAA-Zellen auch Lithium-Ionen-Zellen, mit wesentlich höheren Spannungen, geladen werden konnten.

Hintergrund

Schon seit längerem denke ich von Zeit zu Zeit darüber nach, wie man einen kleinen Computer outdoor möglichst autark betreiben kann. Ähnliche Probleme haben auch die Geocacher mit ihren reaktiven Blinkern, siehe hier und hier. Dort kommen oft kleine Microcontroller wie der ATtiny13V zum Einsatz. Vor ein paar Jahren habe ich einmal so etwas als Rätsel für meine Kinder nach gebaut und dabei die LED selbst als Lichtsensor verwendet und bei Aktivierung eine GPS-Position im Morse-Alphabet zurück geblinkt. Mittlerweile sind die kleinen Mikrocontroller immer leistungsfähiger geworden und aktuell beschäftige ich mich mit einem ESP32 von Espressif Systems. Dieser läuft mit einem wesentlich höherem Takt, hat zwei Kerne, Bluetooth und Wifi eingebaut. Bei Banggood gibt es ihn mit integriertem OLED-Display für weniger als 8,- Euro!

Ich habe dafür ein kleines Programm geschrieben, welches Temperatur und Luftfeuchtigkeit von einem DHT22-Modul – für weniger als 5,- Euro hier zu kaufen – liest und per Email an mich versendet. Den Mikrocontroller würde ich gerne im Garten betreiben, ohne das er physisch irgendwie mit dem Haus verbunden ist. Er soll also über WLAN mit meinem Router verbunden werden und seine Energie möglichst aus erneuerbaren Energien beziehen, sprich: über ein kleines Solarpanel versorgt werden.

Dabei möchte ich ein schon seit längerem hier herum liegendes Solarpanel verwenden. Um eine Nacht und das bei uns in Deutschland übliche Regenwetter zu überbrücken, bedarf es allerdings eines Pufferakkus. Der muss groß genug sein, dass er nach Möglichkeit auch über mehrere Tage schlechten Wetters, Energie liefern kann.

An das Solarpanel habe ich eine kleine Schaltung gelötet, die aus 6 bis 20 Volt Eingangsspannung stabilisierte 5 Volt an einer USB-Buchse liefert. Sie hat zusätzlich noch den Vorteil, bei zu wenig Spannung abzuschalten und erst wenn die Spannung wieder ausreichend ist, einzuschalten.

Anforderungen

Damit könnte man nun eine Powerbank aufladen. Da die Schaltung aber gleichzeitig mit Strom versorgt werden soll, muss die Powerbank gleichzeitig laden und entladen können. Da wird die Auswahl von in Frage kommenden Geräten wesentlich kleiner. Denn viele Powerbanks können das gar nicht.

Persönlich habe ich noch weitere Anforderungen an eine Powerbank. So ist es für mich unabdingbar, dass sie die Restkapazität in Form eines Prozentwertes auf einem Display anzeigt. Gerade in der Anfangsphase meiner Installation ist das ein wichtiger Wert, um einschätzen zu können, ob auch nur kurzzeitiges Laden durch das Solarpanel etwas gebracht hat. Manche Powerbanks zeigen die Kapazität durch vier LED an. Dies reicht leider nicht aus, um sehr kleine Veränderungen der Kapazität entdecken zu können.

Sehr nützlich ist auch eine Anzeige des Stromes, der gerade von einem angeschlossenen Verbraucher abgezogen wird. Das ist zum Beispiel sinnvoll, um schlechte Ladekabel zu entdecken oder um abzuschätzen, wie lange die Powerbank noch Strom liefern wird.

Vorteile der Soshine E3S im Vergleich zu vielen anderen Powerbanks

Hilft den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern

Bei der E3S weiß der Benutzer was drinnen ist! Sie wird nämlich ohne Akkus geliefert und passende Akkus müssen dazu gekauft werden. Die Bauform passender Akkus nennt sich 18650 und ist mittlerweile recht weit verbreitet durch die Nutzung in Taschenlampen oder E-Zigaretten. Ihre Chemie basiert auf Lithium-Ionen und sie sind im Vergleich zum im Alltag eher gewohnten AA- oder AAA-Akkus, recht empfindlich was Tiefentladung und Überladung betrifft. Es gibt sie in verschiedenen Kapazitäten und dies ermöglicht eine individuelle Zusammenstellung der Kapazität der Powerbank. Maximal sind 14000 mAh (4*18650 3500) möglich.

Sind die Akkus verbraucht, ist es möglich sie einfach durch neue zu ersetzen! Es ist nicht notwendig die Powerbank zu entsorgen. Was überflüssigen Elektronik-Müll vermeidet.

Freie Wahlen

Zwar muss der Akku vom Typ 18650 sein, aber alles andere ist völlig frei! Es ist egal ob ein, zwei, drei oder vier Akkus eingesetzt werden. Es ist egal, in welchem Ladezustand die sich befinden und es ist egal, von welchem Hersteller sie sind. Jeder eingesetzte Akku wird individuell behandelt!

Auskunftsfreudig

Das E3S besitzt eines der auskunftsfreudigsten Displays, die ich bis jetzt bei einer Powerbank gesehen habe. Die Anzeige teilt sich in 5 Bereiche auf, wobei je nach Betriebszustand, auch noch zwischen verschiedenen Informationen in einem Bereich unterschieden wird.

Während des Ladens sieht man links oben eine blinkende ‘Charging’-Meldung und direkt darunter – vermutlich – die gemeinsame Spannung der eingelegten Akkus. ‘Vermutlich’ deshalb, da ich nicht sicher weiß, wie dieser Wert ermittelt wird. Also ob die Akkus zeitweise doch komplett parallel geschaltet werden, oder ob die Powerbank sie einzeln ansteuert, die Spannung misst und dann den gemittelten Wert anzeigt. Dass die eingelegten Akkus aber nicht einfach konstant parallel geschaltet sind, kann man auch daran erkennen, dass das Gerät mit einem Symbol anzeigt, an welcher Position Akkus eingelegt sind.



Rechts oben befindet sich die Anzeige der Gesamtkapazität der eingelegten Akkus. Ich vermute die Kapazität wird ähnlich der gemeinsamen Spannung ermittelt. Also entweder wird der parallel gemessene Spannungswert direkt in eine Kapazität umgerechnet, oder die Kapazitätswerte der einzelnen Akkus werden getrennt ermittelt und dann zu einem Mittelwert verrechnet.

Dazwischen befinden sich stellvertretend für die Akkus vier einzelne Icons, die mit jeweils 5 Balken den individuellen Ladezustand eines Akkus symbolisch anzeigen. Da die Balken auch blinken können, ist es möglich den Ladezustand für jeden einzelnen Akku in 11 Stufen darzustellen. Ist mindestens 1 Akku eingelegt kann ein Schachtwechsel eines anderen Akkus direkt im Display mitverfolgt werden.





Im unteren Bereich des Displays befinden sich für jeden USB-Port Anzeigen des gerade aus dem Port entnommenen Stromes. Ist gerade kein Verbraucher angeschlossen, zeigt das linke Display die seit dem letzten Start des Ladevorgangs bisher eingeladenen mAh und im rechten Display die vergangene Zeit.

Flexibel

Bei vielen Powerbanks ist es nicht möglich, die Powerbank gleichzeitig zu laden und zu entladen. Die E3S ist eine von wenigen Ausnahmen. Es gibt verschiedene Umstände, bei denen das von Bedeutung ist.

Sind einmal Smartphone und Powerbank gleichzeitig leer und man hat nur ein Netzteil, so kann man die Powerbank an das Netzteil anschließen und das Smartphone an die Powerbank. So hat man unter Umständen am nächsten Tag beides aufgeladen, ohne dass man sich dazwischen noch einmal darum kümmern muss.

An einem Fahrrad mit einem USB-fähigen Dynamo, der einen immer wieder unterbrochenen, oder in der Stärke schwankenden Strom abgibt, kann die Powerbank als Puffer dienen.

Bei einem Raspberry Pi kann eine solche Powerbank als USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung) verwendet werden.

Und natürlich als Pufferakku für ein Solarpanel. Dies funktioniert dann ganz ähnlich wie beim Fahrrad-Dynamo. Je nach Sonne, wird die Powerbank geladen.



Leider funktioniert bei der E3S beim Aufladen nur noch der linke Port als Stromlieferant. Beim rechten Port wird ‘OFF’ in die Stromanzeige geschrieben.

Multifunktional

Eine Powerbank muss, wenn sie leer gesaugt wurde, natürlich wieder aufgeladen werden. Bei einer Powerbank, deren Akkus 18650er Zellen sind, werden halt diese wieder aufgeladen. Kurz: Die Powerbank ist ein Ladegerät für 18650er Akkus! Damit die E3S auch wirklich problemlos als Ladegerät verwendet werden kann, ist das Gehäuse einfach durch Hochschieben der einen Gehäusehälfte zu öffnen. Anschließend können Akkus mühelos eingesetzt bzw. wieder entnommen werden.

Da die 18650 Zelle in den letzten Jahren in Taschenlampen oder E-Zigaretten große Verbreitung gefunden hat, ist dies eine willkommene Funktion. Besitzt man eine Taschenlampe oder E-Zigarette, ist es nicht nötig ein zusätzliches Ladegerät zu kaufen.

Das ist besonders auf Reisen interessant, da es so möglich ist an mitzunehmenden Geräten und Kabeln zu sparen.



Fazit

Die E3S ist sicher nicht die optisch attraktivste und auch nicht die Powerbank mit der größten Kapazität, aber sie ist extrem flexibel. 2 Ausgänge, Gleichzeitiges Laden und Entladen, individuell in der Kapazität konfigurierbar durch die Anzahl der Akkus, als 18650er Ladegerät verwendbar und viele informative Anzeigen, die einen genau über den Zustand der Powerbank informieren.

Mit einem Preis von meist deutlich unter 20,- Euro, allerdings ohne Akkus, ist diese Powerbank für mich ein Preis-/Leistungstipp. Mit zwei Akkus kann man sie für unter 30,- Euro bekommen.



Ein Kommentar

  1. Hallo,
    hätte ich den Artikel mal 1 Monat eher gelesen. Für 6 Zellen aus einem alten Notebook habe ich genau so ein Gehäuse gesucht, habe dann eins bei Amazon gefunden und gekauft. Es lädt aber alle Zellen zusammen auf und nicht wie das E3s einzeln überwacht. Ansonsten, schöner Artikel.

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