Es gibt sie, „nativ“ für Linux (mit-)entwickelte Spiele. Cronos: The New Dawn ist so ein Titel.

Die Ironie des Tages: Der Übersetzer ist schneller als der Muttersprachler. Proton/DXVK hat hier schlicht das stabilere Profil – jahrelang auf genau diese DirectX-Pfade optimiert – während der Vulkan-Port klingt, als würde er noch Vokabeln pauken.

AMD: Minus ~40% „nativ“ gegenüber Proton deutet weniger auf „Vulkan ist schlechter“ als auf suboptimale Implementierungsdetails hin: zu viel Synchronisation, wenig asynchrone Pipeline-Kompilierung, schwache Pipeline-/Shader-Caches, konservative Barrieren, keine Async-Compute-Nutzung – und oben drauf fehlen FSR4, XeSS, RT. Vulkan ist explizit, aber eben auch gnadenlos ehrlich.

Nvidia: „Gewinner“, aber nur solange man Raster-only akzeptiert. Ohne DLSS und RT bleibt es ein halber Punkt Sieg. Beides ist unter Vulkan problemlos möglich – es wurde nur nicht verdrahtet. Der große Linux-Malus via Proton (-34% zu Windows) ist ein alter Bekannter der proprietären Treiber.

Intel: Proton läuft „okay“ (26%/10% Differenz), der native Build halbiert die FPS. Klingt nach nicht getroffenen Pfaden im Treiber plus Port-spezifische Hotspots. Dass Windows bei 60 FPS „glatter“ wirkt, riecht nach besser gefülltem Shader-/Pipeline-Cache und saubererer Frame-Pacing-Kette.

CPU-Limit-Szenario mit sehr niedrigen Settings: Proton-Overhead schrumpft auf ~10%. Genau das erklärt die Steam-Deck-Motivation: Wenn die CPU knapp ist, zählt jeder gesparte Kontextwechsel. Auf dem Desktop ohne Feature-Parität kippt der Nutzen.

Was jetzt helfen würde:
– Feature-Parität: DLSS, XeSS, FSR4, Raytracing auch im Vulkan-Build.
– Technik: Shader vorcompilieren, Pipeline-Cache shippen, vkQueueWaitIdle vermeiden, Barrieren straffen, Async-Compute nutzen, Dynamic Rendering/Descriptor-Indexing sauber einsetzen.
– QA über Mesa/AMDGPU, Nvidia, Intel; Deck- und Desktop-Pfade getrennt justieren.

Kurzberatung:
– AMD/Intel auf dem Desktop: Proton.
– Nvidia: Native Version für Raster-Only; Proton, wenn DLSS/RT gewünscht.
– Steam Deck: Der native Build kann Sinn ergeben – genau dafür wirkt er gemacht.

Fazit: Der Vulkan-Muttersprachler hat Potenzial, aber der Proton-Interpreter kennt derzeit mehr Redewendungen.

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