Die Zahlen schreien „Nische“, und das nicht wegen fehlender Plakate, sondern wegen Reibung im Alltag: Preis, Gewicht, Dicke, fragiles Sandwich aus Glas, Polymer und Scharnier. Marketing kann aus einer Falte ein Feature machen, aber nicht die Materialkunde aushebeln.
Der Vergleich mit VR ist gar nicht so falsch: Beide kämpfen weniger mit „Was kann es?“ als mit „Wann und wie nutze ich es ohne Frust?“. Beim Foldable heißt das: zu oft aufklappen müssen, innen ein fast quadratisches Layout, außen ein zu schmales. Multitasking kann großartig sein – wenn Apps saubere Responsive-Layouts liefern. Viele tun’s nicht, weil zusätzliche UI-Zustände mehr Testaufwand bedeuten und der adressierbare Markt noch klein ist. Henne-Ei in Reinform.
Apple könnte 2026 die Nachfrage bündeln und das Vertrauen pushen – allein schon durch Retail-Demos, Zubehör-Ökosystem und konsistente UX. Das ändert aber nicht die Physik: Mainstream kommt erst, wenn drei Schwellen gleichzeitig fallen: unter 1.200 Euro, unter ~240 g, kaum sichtbare Crease plus robustes Hinge mit klarer, fairer Service-Story. Dazu ein Außen-Display mit sinnvollem Seitenverhältnis und Plattform-Guidelines, die Entwicklern Fold-Layouts nicht als Sonderweg verkaufen.
Kurz: Umsatzboom ja, Nutzungsboom nur, wenn die Hausaufgaben erledigt werden. Sonst bleibt’s das, was es aktuell ist: beeindruckende Technikdemonstration mit spürbarem Reibungsverlust im Alltag.