Tinkerpete03.05.2024, Sam Stowe Campground im Fremont Indian State Park
Heute morgen habe ich kurz Loewen und Joshua kennengelernt. Sie haben hier nur kurz in einem Zelt übernachtet. Sie wollen nach Kalifornien. Loewen will dort eine Stelle als Pastor antreten und Joshua war 2 Monate in der Ukraine um humanitäre Hilfe zu leisten. Aber für viel mehr Informationen hat das kurze Gespräch leider nicht gereicht. Ein anderer Mann ist gestern um 19:00 Uhr gekommen und heute morgen um kurz nach 6:00 Uhr wieder gefahren. Bin nicht sicher ob der dafür bezahlt hat. Das würde mich wirklich interessieren. Nicht um ihn zu verraten, sondern weil ich solche Strategien und ob sie funktionieren, für Notfälle wissen möchte.
Auch heute habe ich mich entschieden noch einmal einen Tag bzw. eine Nacht hier zu verbringen. Immerhin steht der Van hier große Teile des Tages in einem leidlichen Schatten, es gibt Toiletten, Duschen und einen Dishroom. Ein anderer Aspekt für das Hierbleiben ist das Wochenende. Denn dann ist es meistens schwieriger auf einem Campground einen Platz zu bekommen. Also warum nicht heute einfach noch einmal hier stehen bleiben.
Ab 14:00 Uhr bin ich wieder Trails gegangen. Heute wieder ein Stück des Centennial Trails, auf dem plötzlich eine Schlange mitten auf dem Weg lag. Ich habe mich nicht getraut weiterzugehen und dann ein paar kleine Steine in ihre Richtung geworfen. Sie hat sich aber nicht bewegt. Darum bin ich dann vorsichtig ausgewichen und durch die Pampa um sie herum gegangen. Natürlich in dem Bewusstsein, dass ich in der Pampa viel weniger sehe, ob da vielleicht noch eine Schlange ist. War aber nicht. Ich muss sagen, das hat mir dann doch zu denken gegeben und ich habe beim weiteren Gehen viel aufmerksamer auf den Weg geachtet. Die neue Camphost Frau, die ich später fragte, sagte es könnte eine ‚Great Plains rat snake‘ sein und ChatGPT meinte es wäre eine Bullennatter. Ich bin dann weiter zur ‚Cave of a Hundred Hands‘, was ein Stein ist, auf dem möglicherweise die Fremont people ihre mit Farbe benetzten Hände gelegt haben und der war hinter einem Gitter. Dann bin ich weiter zum Museum, habe dort alle möglichen Trails gegangen, bin noch einmal rein um etwas zu kaufen und dann wieder zurück. Insgesamt bin ich über 8 km gegangen.
Ich fragte die neue Camphost Frau ob es Kim gut gehe weil ich den ganzen Tag ihre Hunde, scheinbar allein, in ihrem RV gesehen habe und sie meinte diese wollte in Salt Lake City einen Van abholen. Na ja, mal sehen ob sie am Abend wieder da ist. Den Tag über waren hier auf dem Campground jedenfalls ein älterer Mann und die neue Camphost Frau zugange.
Ich bin jetzt irgendwo an einem Tiefpunkt angekommen. Eigentlich macht gerade nichts mehr Freude. Ich denke oft an zu Hause und was ich da alles machen könnte. Ich vermisse meine Kinder und meine Frau und denke wie gut wir es doch haben. Der aktuelle Campground hier hat nicht genügend Möglichkeiten für mich und an den ganzen Steinen habe ich mich langsam satt gesehen. Ich brauche langsam mal wieder mehr Grün, aber das ist ausgeschlossen, da wir uns ja in Las Vegas treffen. Und ich glaube nicht dass es da grüner wird.
