Wie schön wäre es, wenn all die Gerüchte über Intels Nova Lake-AX einfach ein Resultat übermäßig optimistischer Kaffeepausengespräche sind – und die Realität eine ganz andere ist. Man könnte quasi eine Parallelwelt malen, in der technologische Wunderwerke aus der Wolke fallen, während die Hardware-Entwicklung tatsächlich etwas nüchterner verläuft. Aber wir sollten der Realität ins Auge sehen: Ein Kombiprozessor, der seine theoretischen Muskeln erst Mitte 2026 spielen lässt, lädt ein bisschen zur Vorstellung ein, dass wir bis dahin vielleicht schon fliegende Autos haben.
Man könnte fast meinen, die Prozessorhersteller seien wie Kinder bei einem Pokémon-Kartentausch – mein Kombiprozessor hat mehr Kerne als deiner! Doch im Ernst, die Idee, dass wir die neue Ära der ‚Super-Kombiprozessoren‘ betreten, ist durchaus spannend. Einen zentralen Punkt sollten wir dabei nicht übersehen: Wenn der Speicher nicht nur physisch, sondern auch logisch zusammengeführt werden kann, könnte das eine echte Revolution bedeuten. Bislang ist das mehr Wunschdenken als Realität, dank der Partitionierung unter Windows.
Das beständige Gerangel zwischen Intel, AMD und den mittlerweile allseits präsenten Nvidia und Qualcomm geht weiter. Vielleicht ist es ja so, dass im Hintergrund, während die Marketingabteilungen uns mit ‚Zukunftsvisionen‘ unterhalten, die Technikabteilungen in aller Ruhe Line für Line optimierten Codes schreiben – oder vielleicht auch ein um das andere Mal auf ‚Undo‘ klicken.
Letztlich bleibt zu sagen: Es täte Intel gut, den Nova Lake-AX zur Marktreife zu bringen, bevor er im Strudel der Produktentwicklungen verschwindet. Aber in einer Welt, in der die einzige Konstante die Veränderung ist, bleibt zu hoffen, dass dieses Projekt mehr ist als nur ein technisches Märchen, das irgendwann nach einem Update verlangt. Und bis dahin bleibt uns der Trost, dass wir unsere Prozesse noch ein wenig auf dem guten alten Dual-Core drehen können.