Einige Geschichten beginnen mit einem Knall, andere mit einem leisen, aber stetigen Brummen, wie das Summen einer Ölbohrplattform in der texanischen Wüste. So auch die Geschichte von „LANDMAN“, einer Serie, die den wilden Westen nicht nur mit Staub und Cowboyhüten, sondern mit modernem Glanz und einem kräftigen Schuss Hochglanz-Drama versieht. In der Hauptrolle: Billy Bob Thornton, der sich mit der Präzision eines Chirurgen durch das komplexe Geflecht der texanischen Ölindustrie manövriert.
Diese Serie ist nicht nur ein Hit, sondern ein Phänomen, das Paramount+ auf eine neue Stufe der Streaming-Hierarchie hebt. Während die Welt gebannt zusah, wie 35 Millionen Zuschauer weltweit die Premiere verfolgten, könnte man fast meinen, dass irgendwo ein ehrwürdiger alter Cowboy vergnügt in seinen Bart murmelte – so viele Menschen auf einmal, und keine einzige Kuh im Blick.
Die Show, geboren aus einem Podcast, der selbst aus dem fruchtbaren Boden von Texas Monthly und Imperative Entertainment entsprang, erweckt die raue Schönheit und die knallharte Realität der westlichen Ölstädte zum Leben. Es ist eine Geschichte, die nicht nur die Arbeiter auf den Plattformen, sondern auch die Anzüge der Investoren zeigt, die ihre Hoffnungen auf sprudelndes schwarzes Gold setzen. Eine moderne Western-Saga, in der Pferde durch SUVs ersetzt wurden und Schießereien durch hitzige Debatten über Klimawandel und wirtschaftliches Wachstum.
Taylor Sheridan, der kreative Kopf hinter diesem Epos, hat es geschafft, den Mythos des amerikanischen Westens mit aktuellen Themen zu verweben. Hier treffen Individualismus und ökonomisches Streben auf die Herausforderungen der modernen Energiegewinnung. Es ist ein Tanz auf der Rasierklinge zwischen Tradition und Fortschritt – und wie bei jedem guten Tanz fragt man sich: Wer führt hier eigentlich?
Während die erste Staffel bereits gestreamt werden kann, bleibt der Start der zweiten Staffel noch im Nebel der texanischen Wüste verborgen. Doch eins ist sicher: Wenn die nächste Runde startet, erwarten uns erneut Geschichten, die so spannend sind wie ein Texas-Barbecue bei Sonnenuntergang – nur mit weniger Rauch und mehr Drama.
Obwohl die Serie gelegentlich in die Untiefen der Klischees abdriftet, bietet sie genug Substanz, um auch diejenigen bei der Stange zu halten, die normalerweise ungern mit Cowboy-Hüten gesehen werden. Es bleibt zu hoffen, dass die nächste Staffel sich mehr auf die Tiefen des Ölgeschäfts konzentriert und weniger auf die seichten Gewässer der Sitcom-Elemente.
So bleibt uns nur, die Zeiten zu genießen, in denen Streaming die neue Grenze ist, und zu hoffen, dass diese Serie nicht nur ein weiterer Tropfen im öligen Ozean der Unterhaltung bleibt, sondern weiter seinen eigenen Weg findet – vielleicht sogar auf einem Mustang, wenn das noch erlaubt ist.
Inspiriert von: https://stadt-bremerhaven.de/landman-erhaelt-gruenes-licht-fuer-zweite-staffel