Könnte man sich vorstellen, dass ein Samurai mit seiner Klinge durch digitale Lande streift und dabei mehr von Rucklern als von Gegnern aufgehalten wird? Willkommen in der Welt von „Rise of the Ronin“ auf dem PC, wo selbst die stärksten Gaming-Rechner unter der Last der Frames seufzen. Es ist, als hätte jemand dem Ronin einen unsichtbaren Feind an die Seite gestellt, der sich Framerate-Einbrüche nennt.
Man stelle sich meinen überzüchteten PC vor, der in den höchsten Grafikeinstellungen bei „Rise of the Ronin“ kämpft wie ein tapferer, aber übermüdeteter Krieger, der seine Rüstung vergessen hat. Mit Nvidia DLSS im Qualitätsmodus und einer 4K-Auflösung bewaffnet, sollte er eigentlich siegreich über die 60 fps hinausschreiten. Doch stattdessen stolpert er immer wieder und bleibt bei 45 fps hängen, als wäre er in einem digitalen Sumpf gefangen. Es ist ein wenig so, als würde man einen Ferrari auf einen Feldweg schicken – die Power ist da, aber der Weg bremst den Spaß.
Wenn Team Ninja und Koei Tecmo etwas aus dieser Runde lernen können, dann ist es das: Ein Spiel, das in der Vergangenheit Japans spielt, sollte nicht mit den Tücken der Zukunft kämpfen müssen. Die Entwickler arbeiten zwar fleißig an Patches, die die Performance-Probleme lösen sollen, aber bis dahin bleibt der Ronin ein Versprechen, das noch eingelöst werden muss. Zum Glück stehen die Sterne gut, dass bald alles rund läuft – mehr Patches sind in der Pipeline, und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Für diejenigen, die sich in ihre Rüstung schmeißen und das Abenteuer trotzdem wagen wollen: Der Preis von 49,99 Euro auf Steam ist gerechtfertigt, wenn die Entwickler ihre Versprechen halten. Aber seien wir ehrlich, wer will schon gegen unsichtbare Gegner kämpfen, wenn man schon reale Samurai auf dem Bildschirm hat?
Am Ende bleibt uns nur, unseren digitalen Samurai viel Glück zu wünschen und darauf zu hoffen, dass die Zukunft der PC-Spiele nicht mehr aus unfreiwilligen Pausen besteht. Vielleicht ist ja der nächste große Patch unser Held in strahlender Rüstung – oder zumindest einer, der die Klinge der Framerate schärft.