Was für ein Motorrad! – Die Zero SR/F

Bildquelle: Zero Motorcycles

Mit der Zero SR/F stellt Zero sein bisher schönstes Motorrad vor! Teilweise vom Design her vergleichbar mit Hondas CB1000R Neo Sports Cafe, aber dennoch eigenständig und ihre elektrische Herkunft nicht verleugnend!

Design

Zugegeben, die wunderschön geschwungene Tankrundung erinnert an klassische Motorräder und erinnert mich mit diesem Fake an den typischen Höcker einer Spiegelreflex-Kamera, der selbst bei den heutigen digitalen Systemkameras immer noch vorhanden ist, obwohl er es längst nicht mehr sein müsste.

Ich besaß einmal eine Nikon Coolpix 990, die vom Handling her bei weitem angenehmer war, als jede Spiegelreflex und dennoch hat sich diese Bauform nicht durchgesetzt. Es gab noch einige Nachfolger dieser Kamera, aber heute ist sie wieder vom Markt verschwunden.

Ich nehme das als Beweis dafür, dass in diesen speziellen Fällen, in denen alte Männer jahrzehntelang vom Besitz bestimmter Geräte träumen, die ‚Form follows function‚ nicht funktioniert. Ein schönes Beispiel dafür ist auch die BMW GS mit ihrem Boxer.

Zurück zur Zero SR/F. Während bei ihren Vorgängern der Akku immer voller Scham versteckt wurde, ist er bei der SR/F durch den Gitterrohrrahmen zu sehen. Warum auch nicht: Er ist doch das Kraftpaket, ohne das ein Elektromotorrad nicht zu seinen enormen Leistungen fähig wäre. Ähnlich dem Bodybuilder, der im knappen T-Shirt seine Muskeln präsentiert, finde ich das auch beim Motorrad völlig legitim.

Dann der Motor mit seinem gold-messing farbenem Gehäuse. Das bildet mit den etwas dunkleren Felgen einen schönen Kontrast zum schwarzen Rahmen, der Sitzbank und den grauen Verkleidung-Parts. Beim Motorrad möchte ich Technik sehen und darum macht sich auch der silberfarbene Stoßdämpfer unter der Sitzbank sehr gut.

Technik

Mit einem maximalen Drehmoment von 190 Nm bei einem Gewicht von 226 kg (Vollgetankt – versteht sich 🙂 ) müsste die Zero SR/F schier phänomenale Fahrleistungen erbringen können. Ich vermute, die Beschleunigung, die dieses Motorrad erreichen kann, sollte nahezu alle anderen Motorräder – und Sportwagen sowieso – regelrecht deklassieren!

Mir steht selbst ein Motorrad mit 140 Nm zur Verfügung und wenn ich das einmal ausreize, erreiche ich die nächste Kurve schneller als mir lieb ist. Vermutlich, weil so viel Kraft für die meisten Motorradfahrer kaum beherrschbar ist, hat die SR/F als erste Zero eine Traktionskontrolle eingebaut bekommen.

Allerdings gibt Zero als Dauerleistung ’nur‘ 54 PS (40 kW) an. Das ist doch erheblich weniger als die maximalen 110 PS (82 kw). Erste Tests müssen zeigen, wie oft oder lange die maximale Leistung zu Verfügung steht. Aber auch 40 kW sind für flüssiges Fahren normalerweise genug. Und wer in Deutschland legal unterwegs sein will, kann die Spitzenmotorräder der Hersteller üblicherweise sowieso kaum ausfahren.

Trotzdem würde ich die Zero SR/F gerne einmal bei einem Ampelstart ausprobieren! 🙂

Ein weiteres technisches Highlight ist der Zahnriemen zum Hinterradantrieb. Das ist sicher keine Neuheit, selbst Harley-Davidson mit ihren technisch zurückgebliebenen Fahrzeugen (Bis natürlich auf die LiveWire) hat schon viele Jahre einen Zahnriemen im Einsatz. Aber es unterstreicht die technische Vormachtstellung von Zero, das sie keine ständig zu ölende Kette verwenden.

Es gibt aus meiner Sicht nur zwei Nachteile an der SR/F, die zusammen dazu führen, dass sie als Reisemotorrad keinen Erfolg haben wird: Die miserablen Befestigungsmöglichkeiten für Gepäck und die fehlenden Auflademöglichkeiten  in weniger gut ausgestatteten Ländern.

Fazit

Die Zero SR/F würde ich bei genügend finanzieller Ausstattung meinerseits sofort kaufen! Für mich ist es eines der interessantesten Motorräder der letzten Jahre. Die Reichweite ist mehr als genug für den täglichen Weg zur Arbeit und um ab und zu einen schönen Ausflug zu unternehmen.

Ich muss die unbedingt einmal fahren…

 

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