Abschied vom Van in Hamburg

27.02.2024, Hamburg

Um kurz vor 12:00 Uhr nach Hamburg aufgebrochen. Beim Rewe habe ich mir noch ein belegtes Brötchen geholt, da rief mich Nicole an und teilte mir mit dass ich die Fahrzeuginstruktionen für die Leute vom Schiff vergessen hatte. Also noch einmal zurück.

Um ca. 14:30 Uhr machte ich auf einem Rastplatz eine Pause, kaufte mir einen Cappuccino und verzehrte mein Brötchen.

Auf dem Weg vom Odenwald nach Hamburg, um meinen VW Bus T6.1 zu verschiffen, erschien auf der Tachoanzeige plötzlich die Meldung ‚SOS Fehler: Notruffunktion, Werkstatt!‘. Daraufhin steuerte ich den nächsten Parkplatz an und sah mir die Anzeige genauer an. Dabei entdeckte ich auch die Meldung, dass ich in 1200 km einen Ölwechsel vornehmen soll. Das war sehr ungünstig, da ich den Wagen am nächsten Morgen zum Hafen bringen wollte und ganz bestimmt keine Lust habe, in den USA als erstes den Bus reparieren zu lassen, Es war zu diesem Zeitpunkt 16:30 Uhr und mir war klar dass die Sache knapp werden würde. Die Telefonistin des ersten VW Händlers den ich anrief konnte oder wollte mir auch nicht weiterhelfen. Doch die Dame bei Gessner & Jacobi GmbH & Co. KG hörte sich mein Problem an und verwies mich an das zugehörige Nutzfahrzeug Zentrum Hannover. Um 17:30 Uhr war ich da und auch dort winkte man mir wegen der späten Zeit erst ab. Doch nachdem ich mein Problem, die Dringlichkeit und dass man ja eigentlich nur das Ölfilter unten abschrauben, das Öl ablaufen lassen, ein neues Filter rein schrauben und dann wieder oben Öl einfüllen muss, geschildert hatte, fragte man den einzigen noch anwesenden Mechaniker und erklärte sich bereit den Ölwechsel durchzuführen und sah auch kurz nach der Fehlermeldung. Diese stellte sich als nicht fahrproblematisch heraus und so konnte ich ohne weitere Sorgen nach Hamburg fahren. Dafür möchte ich mich sehr herzlich bedanken!

Durch diesen Aufenthalt kam ich anstatt 18:00 Uhr erst um 20:00 Uhr in Hamburg an. Der Weg zum Wohnmobilhafen war aber recht unkompliziert und so stand ich schon kurz nach 20:00 Uhr auf einem Platz in der Nähe des Waschcontainers. Meine Sorge dass ich nicht hinein konnte war unbegründet. Da die Rezeption nur von 8:00 Uhr bis 16:30 Uhr auf hat, kann ich erst am nächsten Tag bezahlen. Darum ging ich als erstes zum nahegelegenen Mc Donalds und aß einen schlecht schmeckenden Double Hamburger Royal TS als Menü und noch zusätzlich 6 Chicken Mc Nuggets. Auf dem Rückweg nahm ich mir an der Jet Tankstelle noch eine Dose Bier mit.

Anschließend ging ich im Container Duschen. Bei weniger als 5 Grad bin ich dann schnell wieder zum Bus zurück und machte dort die Heizung an. Bei den niedrigen Temperaturen blieb sie auch sehr lange an. Zum Bier schrieb ich noch die Rezension für den VW Händler, stöberte kurz in Instagram und las ein wenig. Um ca. 23:00 Uhr habe ich mich hingelegt. Diesmal ohne Isomatte und darum ein wenig härter direkt auf dem Polster. Da der Platz direkt an verschiedenen Straßen liegt gab es in der Nacht viele Geräusche und ich wurde immer wieder einmal wach. Trotzdem habe ich den Umständen entsprechend gut geschlafen. Anfangs lies ich die auf 2 gestellte Heizung an, so dass sie in der Nacht immer mal wieder geheizt hat, Aber ab ca. 2:00 Uhr habe ich sie abgestellt. Mir war im Schlafsack und der darüber gezogenen Decke mollig warm, doch wenn irgendein Körperteil offen lag, wurde das schnell sehr kalt.

28.02.2024

Um 6:30 Uhr bin aufgestanden, habe mich gewaschen und habe mir an der Tankstelle einen Kaffee und ein belegtes Laugenbrötchen geholt. Das war mein Frühstück und auch für längere Zeit meine einzige Mahlzeit. Um 7:30 Uhr habe ich bei einem VW Händler angerufen und gefragt ob sie mir das Steuergerät für die Notfallmeldung heute morgen austauschen können, was sie aber verneinten. Angeblich muss das erst bestellt werden. Und dafür hatte ich natürlich keine Zeit.

Um 8:00 Uhr habe ich bezahlt, was aber mit Problemen verbunden war, da dem Rezeptionisten sein Kartenlesegerät mir immer 15 Euro Bonus geben wollte und ich so nur 14 Euro hätte zahlen müssen. Nachdem er alles probiert und das Gerät auch neu gestartet hatte und es immer noch nicht in seinem Sinne funktionierte, bastelte er den Preis von 29,- Euro irgendwie zusammen.

Dann packte ich letztmalig zusammen und startet den Motor. Und welch Wunder! Die Fehlermeldung war verschwunden!? Und sie blieb es auch erst einmal. Bestimmt weil der Wagen so kalt war und spätestens in den USA kommt sie wieder. Ich fuhr zum Hafen und fuhr voller Selbstbewusstsein direkt in eine der Schrankeneinfahrten hinein, was dumm war, da es so nicht weiter ging. Schließlich kam ein Mann, öffnete die Schranke, lies mich heraus und in einem Bogen wieder zurück fahren. Ich musste erst den Wagen abstellen, ein Nümmerchen ziehen, warten, in den ersten Stock gehen, einen Pager und einen festen Karton bekommen und dann zurück im Auto warten, bis der Pager mich anbimmelt. Jetzt konnte ich auch durch die Schranke fahren, musste dazu aber den Karton kurz in einen Schlitz halten.

Die mich beim Schiffstransport unterstützende Firma hatte das aber ausführlich beschrieben und der Fehler geht eindeutig auf mein Konto, vor Aufregung und weil ich dachte dass der beschriebene Punkt erst später kommt, habe ich diesen Fehler gemacht.

Dann ging es weiter zur PKW Abgabe. Diese war erstaunlich unspektakulär, die schauten nur den Wagen kurz an. Ich nahm alle meine persönlichen Sachen heraus, zog die Bettbezüge über Polster und Sitze und schon konnte ich mich verabschieden. Ich kann Euch sagen, das war ein extrem emotionaler Moment! Das teuerste was Nicole und ich uns jemals zusammen gekauft haben (außer unserem Haus) ging jetzt alleine auf die große Reise über den Ozean in die USA! Es wird von fremden Menschen aufs Schiff gefahren und auch wieder hinunter. Wer weiß ob sie es irgendwo beschädigen oder das Schiff untergeht? Ob die vielen Dinge die ich im Wagen verstaut habe auch alle ankommen, oder ob irgendetwas geklaut wird. Außerdem mag ich den Wagen sehr, wie schon an anderer Stelle beschrieben ist er ein Schneckenhaus welches mir auf Reisen immer ein schönes Bett bereit hält oder hilft eine Dose Essen, morgens einen Kaffee und abends einen Tee zu kochen.

Obwohl es eigentlich gar nicht so weit vom Ausgang entfernt war, rief der Mann von der Annahme mir ein Shuttle, welches mich zurück zum Ausgang fuhr. Es war auch ein VW Bus. Dann ging ich zu Fuß zur Elbphilharmonie, holte mir ein kostenloses Ticket für im unteren Drittel herumgehende Aussichtspromenade und machte ein paar Fotos. Auch außen suchte ich eine Stelle von der aus man das ganze Gebäude gut fotografieren kann. Ich fand aber leider auf die Schnelle nichts. Eine Kameradrohne wäre gut gewesen.

Auf dem Weg zum Hauptbahnhof kam ich noch an einigen fotogenen Stellen vorbei. Am Hbf angekommen hatte ich einige Kilometer Fußweg intus und suchte erst einmal nach einer warmen Sitzgelegenheit, die ich bei Mc Donalds fand. Mit einem einzelnen Hamburger und einem Kaffee lies ich mich für die nächsten 1.5 Stunden dort nieder. Bevor es mit dem Zug in ca. 7 Stunden wieder nach Hause in den Odenwald ging.

Ein Kommentar

  1. Danke für die Teilnahme an Deiner USA Reise durch Deine Berichte und Deine Hinweise wie ich vorgehen muß. Weiterhin alles Gute und alles Gut. Karin

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