Bär Alarm!

27.06.2024, Eagle Point Campground

Wir haben einen schönen Morgen, trinken schnell noch einen Kaffee und fahren dann zum Walmart zum Einkaufen und anschließend zum McDonalds zum Frühstücken.

In Nevada City essen wir bei McDonalds zu Mittag und tanken noch schnell. Schon geht es weiter.

Die Fahrt zum Lake Tahoe ist unsere Stimmung so mittel, da wir zwar einen Platz am Fallen Leaf Campground reservieren konnten, aber es mein Traum ist direkt am Ufer zu stehen. Das kann ich mir aber abschminken, denn die schönen Plätze sind komplett ausgebucht. Aber wir geben nicht auf und bei der Fahrt am Ufer entlang halte ich an jedem Campground an und frage nach ob wir für den nächsten Tag einen Platz bekommen kommen. Beim Eagle Campground klappt es auch nicht, aber für heute (!) können wir dort einen Platz bekommen! Der Eagle Campground hat eine fantastische Lage und wir kommen ins Grübeln. Sollen wir den Platz am Fallen Leaf Campground aufgeben und hier buchen? Wer weiß, wahrscheinlich sind wir nur ein einziges Mal in Amerika und auch nur ein einziges Mal genau hier. Wir entscheiden uns hier zu bleiben und können uns einen von 3 Plätzen aussuchen. Also fahren wir erst einmal hinein und bis zum Ende um uns für den Platz 75 zu entscheiden. Das ist ein absoluter Traumplatz, wir stehen ein Stück oberhalb des Sees und können auf ihn herunter sehen.

Beim Reservieren werden wir gefragt ob wir wissen wie man sich Bären gegenüber verhalten soll, wir bejahen und müssen dass auch unterschreiben. Wir werden extra darauf hingewiesen alle Lebensmittel, Getränke und Toilettenartikel in einem ,foot locker’ zu deponieren, was wir auch gleich nach der Ankunft machen, uns den Gebrauch dieser Dinge aber etwas erschwert. Jetzt stellen wir fest, dass wir die ‚shower tokens‘ vergessen haben. Das Office ist aber etwa 2 km entfernt und darum ist es nicht so einfach schnell mal zu Fuß hin zu laufen. Also fahren wir zweites Mal zurück.

Nachdem wir uns eingerichtet haben gehen wir einen kurzen Fußweg von etwa 400 Metern zum Ufer hinunter. Auch dieser ist wunderschön im Wald gelegen und nach wenigen Minuten öffnet er sich und ein hübsches kleines Ufer mit Sandstrand ist zu sehen. Gleich ziehen wir uns die Schuhe aus und probieren das Wasser aus. Das ist auch gar nicht so kalt und vielleicht gehen wir morgen früh dort schwimmen.

Zurück am Van essen wir erst einmal Zuckererbsen und ich einen Chef Salat vom Walmart heute morgen. Während wir da so auf Campingstuhl und Sitzbankgarnitur sitzen uns essen, kracht es plötzlich neben und im Gebüsch und ein Bär bricht durch und dann sofort auf einen Baum hoch. Während meine Frau sofort aufsteht und auf das ‚foot locker‘ Fach trommelt, zücke ich das Smartphone und versuche ein Bild zu machen. Doch schon zieht der Bär weiter. Soweit ich das beurteilen kann war das ein richtig schöner Schwarzbär gewesen. Es herrscht sofort helle Aufregung auf dem Platz, ein Vater sackt schnell seine kleinen Kinder ein und die Leute reden aufgeregt miteinander. Wenig später hören wir Stimmen von weiter oben in der es ‚Bear, bear‘ heißt. Scheinbar ist er nach oben weiter gezogen.

Unser Platz ist am unteren Ende des Campgrounds im Inneren einer Wegschleife. Um unseren Platz führt ein kreisrunder Teerweg herum und um diesen herum sind überall Plätze, an denen der Bär vorbei gekommen sein muss um plötzlich neben unserem Platz aufzutauchen. Und um da hingekommen zu sein wo wir ihn gesehen haben, muss er ein paar Meter hinter meinem Rücken über den Teerweg gegangen sein. Schon etwas unheimlich. Auf unserem Weg haben wir gesehen, dass ein Mann lecker duftende Steaks auf einem Grill neben seinem Zelt gemacht hat. Also könnte der Bär schon vom Geruch angezogen worden sein. Als wir die Bärenregeln unterschrieben haben, habe ich noch gedacht dass das ja wirklich übertrieben ist, unser Essen und die Toilettenartikel in die ‚foot locker‘ Box zu tun. Denn zum einen sind ja viele Sachen sehr gut und meiner Meinung nach geruchsneutral verpackt und dann ja auch bei uns noch einmal in einer extra Schublade. Und außerdem habe ich bis jetzt in den USA noch keinen einzigen Bären gesehen. Zum Teil denke ich das immer noch, aber jetzt weiß ich dass sie tatsächlich real sind, möglicherweise auch eine Gefahr darstellen, aber vor allem vor sich selbst geschützt werden müssen, da Bären die sich an Campgrounds gewöhnt haben, getötet werden müssen.

Wir freuen uns sehr einen echten wild lebenden Bär neben unserem Platz gesehen zu haben. Das kleine Abenteuer hat unseren Tag sehr bereichert.

Später koche ich noch Nudeln, die es wieder einmal zusammen mit Tomatensoße gibt. Diesmal ist es eine ‚Wodka‘-Tomatensoße und mir schmeckt sie nicht so gut. Dann geht es duschen und in den Van, da es draußen viele Moskitos/Schnaken gibt, die uns stechen wollen. Aber hier drinnen bekommen sie uns nicht. Gleich müssen wir noch einmal zum Zähneputzen zum Waschhaus, da müssen wir genau nachsehen, ob vielleicht ein Bär neben dem Van oder auf dem Weg ist.

 

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