02.05.2024, Sam Stowe Campground im Fremont Indian State Park
Heute Nacht war es mit -3,5 Grad Celsius sehr kalt. Ich glaube es war auch die kälteste Temperatur die ich je im Van erlebt habe. Als ich am morgen die Temperatur gesehen habe war ich richtig geschockt, da dass eigentlich bedeutet, dass mein Wasser eingefroren und dabei möglicherweise das Leitungssystem zerstört worden ist. Darum war ich sehr froh, als aus dem kleinen Hahn Wasser in den Kessel für das Kaffee kochen floss. Die Frage ist, warum ist mein Wasser nicht eingefroren? Ich denke es liegt daran dass ich gestern lange gefahren bin und es bei mir ja einen zweiten Tank oder Bereich gibt, der von den Motorabgasen erhitzt wird, so dass man damit warm duschen kann. Vermutlich war dieser Bereich warm genug, um das Wasser bis zum Morgen vor dem Frieren zu bewahren. Eine zweite Nacht habe ich wahrscheinlich nicht dieses Glück.
Beim und nach dem Frühstück habe ich lange überlegt was ich heute mache. Das es so kalt war bedeutet eigentlich, dass ich morgen in eine Gegend aufbrechen muss, in der es wärmer ist. Oder ich muss morgen so lange fahren, dass sich das Wasser wieder erwärmt. Aber ich will ja momentan nur sehr langsam vorwärts kommen und da wäre es auch ganz nett einfach hier zu bleiben. Da kam mir aber noch eine Idee: Meine Frau sagte die Tage am Smartphone, dass Marlies, die Frau die uns damals den Van verkaufte, meinte, dass man das Wasser ab und zu einmal erneuern sollte. Ich kann mich daran zwar nicht mehr erinnern, aber es macht Sinn. Also warum heute nicht das Wasser ablassen und morgen wieder auffüllen?
Dazu kommt noch, dass ich mit der Camphostine ins Gespräch kam, sie mir erzählte dass sie aus Leder einrollbare Schachbretter macht, in dem sie die Quadrate darauf malt und sie dann auf Etsy verkauft! In dem Zusammenhang fragte sie mich ob ich Schach spiele und mit ihr spielen will. Ja, warum eigentlich nicht, so erlebe ich wieder etwas Besonderes und der Tag bekommt einen Sinn. Um ungefähr 12:00 Uhr haben wir angefangen. Um etwa 13:00 haben wir uns Essen aus unseren Fahrzeugen geholt und erst um 15:00 Uhr haben wir aufgehört. Sie hat kein Spiel gewonnen, aber immer wieder versichert, dass es ihr Freude macht zu spielen und sie dabei viel lernen kann. Sie hat auch mit großer Ernsthaftigkeit gespielt und sich für jeden Zug viel Zeit gelassen. Ich finde sie hat ihre Sache sehr gut gemacht. Zwischendurch erzählte sie mir, dass ihr Sohn in Turnieren spielt und einen ELO von 1700 hat. Das ist gar nicht so schlecht. Außerdem möchte ihr Sohn Formel 1 Fahrer werden und hatte just heute einen ‚Race day‘, bei dem er Cart fahren darf. Angeblich ist er auch darin sehr gut. Sie rief ihn übrigens mitten im Spiel an, um zu erfahren wie bei ihnen die Rochade heißt. Ich glaube er hat ‚castling‘ gesagt. Interessant für mich fand ich ihre Aussage nach dem Spielen, dass ich erst sanft und schulmeisterlich spielen würde und dann gegen Ende mit voller Wucht zuschlagen, oder so ähnlich.
Nach dem Schach Spielen fragte sie mich ob wir uns umarmen wollen, was ich natürlich bejahte. Und insgesamt als positiv bewerte.
Dann bin das Wasser ablassen gegangen, hab etwas Wasser in einen Kanister gefüllt und jetzt im inneren des Vans gelagert. Bin dann etwa 2 Stunden Wandern gewesen, habe mir etwas zu essen gekocht und bin Duschen gegangen. Beim Wandern habe ich den ‚Lott‘s Overlook’ gegangen, sowie ein Stück des Centennial Trail.
Und zwischendurch habe ich beim Museum angerufen und um eine Nacht verlängert.