Pikes Peak – Auf Walters Spuren

22.04.2024, Muller State Park, immer noch 2848 Höhenmeter!

Ursprünglich wollte ich heute viele Internet Dinge erledigen und einen größeren Hike machen. Beim Recherchieren bin ich aber darauf gestoßen, das in RV Parky ein Review schrieb ‚Some have spectacular vistas of Pikes Peak‘ und schon beim ersten lesen dachte ich, den Berg kennst Du doch. Aber in diesem Moment machte ich etwas anderes und vergaß es wieder. Aus irgendeinem Grunde blitzte das heute Morgen noch einmal in meinem Kopf auf und da klingelte es bei mir: Pikes Peak, das ist doch der Berg auf dem Walter Röhrl in einem Audi S1 1987 mit 10:47.85 Minuten einen uneinholbaren Rekord im Bergauffahren (Uphill) aufgestellt hat, dadurch ist er für immer der schnellste Mensch, der das auf Schotter geschafft hat. Und nun gibt es keinen Schotter mehr, kann also niemand mehr besser machen! 🙂

Pikes Peak ist auch bei dem schon nicht mehr ganz frischen Computersimulationsspiel Dirt Rally eine möglich Spieloption und das habe ich zusammen mit meiner Tochter alle paar Jahre, vorzugsweise zur Weihnachtszeit, einmal gespielt. Sogar mit Lenkrad und Gas- und Bremspedal. Das hat immer viel Spaß gemacht und auch hierbei dachte ich das ich selbst ‚save‘ niemals selbst dort fahren würde! Ja und wie der Zufall so will, es wäre wirklich dumm, wenn ich nur etwa eine halbe Stunde entfernt auf dem Campground wohne, das jetzt nicht zu machen!

Jetzt also schnell die Morgengeschäfte erledigen und außerdem wieder einmal rasieren.

Dort angekommen muss man 10 Dollar zahlen. Ein Ranger erklärte mir dass ich die Strecke nicht komplett fahren kann, weil ganz oben immer noch Schnee liegt. Auch weiter oben gibt es wohl noch eine Passage die fraglich ist. Dort würden dann entsprechende Schilder stehen. Das ist aber gar nicht schlimm, da meine Tochter und ich auch immer nur das untere Drittel gefahren sind. Und das geht bestimmt.

Dann mal los. Natürlich darf ich nicht schnell fahren, sondern muss ganz gemütlich hoch schleichen. Das schnell fahren wäre mir auch mit dem Motorrad lieber gewesen. Aber es ist gar nicht schlimm, ich freue mich so sehr diese Strecke fahren zu können, weil sie so viele Erinnerungen in mir auslöst. Bei jeder Kurve überlege ich ob ich die von der Simulation her kenne. Manchmal ist das so, oft aber nicht. Aber das es grundsätzlich die Strecke ist sieht man auf jeden Fall. Andererseits kommt noch relativ unten ein gefrorener See, den ich in der Simulation weder gefroren noch als Wasser gesehen habe. Lauter schöne Plätze zum Anhalten. Aber das mache ich auf dem Rückweg, denn ich habe die GoPro auf einem kleinen Stativ an die Windschutzscheibe gestellt und will erst mal ein möglichst ununterbrochenes Video von der Strecke machen. Leider merke ich mittendrin dass die GoPro sich abgeschossen hat. Sie ist sehr heiß und ich muss den Akku entfernen um sie wieder zum Laufen zu bringen. Da ich nicht weiß wann sie genau aus gegangen ist, fahre ich ein Stück zurück und probiere es noch einmal. Kann natürlich sein, dass mir dann trotzdem ein Stückchen fehlt. Diesmal lasse ich die Autoheizung in kalter Einstellung auf die Windschutzscheibe blasen, so dass die GoPro ein bisschen gekühlt wird. Diesmal scheint es zu klappen.

Oben gibt es natürlich ‚Gipfel‘-Fotos, auch wenn der noch gar nicht erreicht wurde. Und wie krass: Ich bin auf ungefähr 3500 Metern Höhe! Also deutlich höher als der höchste Berg Deutschlands, die Zugspitze. Das ist möglicherweise auch der Grund, warum der Bus gestern im DSG Getriebe länger in den unteren Gängen geblieben ist? Die Fahrt hat mir sehr gefallen.

Beim Abfahren halte ich des öfteren an und versuche schöne Bilder zu machen. Ich bin an 2 Blockhäusern vorbei gefahren. Das obere war ein Andenken- und Imbissgeschäft. Dort habe ich mir eine Mütze mit Pikes Peaks Emblem und eine Trinkschokolade gekauft. Das untere liegt am gefrorenen See. Dort habe ich ein junges deutsches Pärchen getroffen. Er war wohl geschäftlich für eine Woche hier und sie haben noch 2 Wochen drauf gepackt. Die ersten Deutschen in den USA mit denen ich gesprochen habe. Am Kennedy Space Center waren zwar auch welche, aber mit denen hatte ich keinen Kontakt.

Beim Zurückfahren tanke ich einmal Diesel auf. Und im Park im Service-Center versuche ich noch ein paar Fragen bzgl. Campgrounds zu lösen. Der nette Herr von gestern ist noch da und gibt sich redlich Mühe. Eine wichtige Erkenntnis bei ‚reserveamerica.com‘ ist es, dass, wenn scheinbar alle Plätze die man für seinen Zeitraum überprüft, immer ausgestrichen sind, die vor dem aktuellen Datum aber nicht, dann könnte es sein das der Campground noch geschlossen ist! Das hatte er aber mit einem völlig anderen Programm verifiziert, auf das ich keinen Zugriff habe. Und mit der App hat er sich auch schwer getan. Dann kommen noch andere Kunden und ich warte ein bisschen. In der Zwischenzeit kommt der Park Manager Brian, der mir ebenfalls versucht weiter zu helfen und anschließend sich noch gerne mit mir unterhält. Was hat er gesagt: ’ We Americans like to talk’ und er stellt mir ein paar Fragen zum Bus und was mir an Amerika bisher am meisten aufgefallen ist.

Zurück am Platz mache ich noch einen Mini Hike um zu sehen von wo aus ich von meinem Platz aus den schönsten Sonnenuntergang sehen kann. Mache ein bisschen Internet, koche Tortellini (ja, die müssen weg, oder zumindest die Soße dazu), mache noch ein bisschen Internet und anstatt Duschen gibt’s wieder Katzenwäsche. Und da die Sonne sich bereit macht einen schönen Untergang zu produzieren, geht es noch einmal kurz raus.

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