Campground auf fast 3000 Meter Höhe

21.04.2024, Muller State Park, 2848 Höhenmeter!

Heute morgen gab es ja im Joyful Journey Hot Springs ein Breakfast, welches ich mir nicht entgehen lassen wollte. Mal etwas anderes als immer nur ungetoastetes Labberbrot mit Marmelade. Es gab leckeren Kaffee, für mich nacheinander 2 Eieromelette, einen Bagel, den ich aufgeschnitten habe und die beiden Seiten mit Peanutbutter einschmierte. Anschließend noch 2 Cupcakes. Aber ich war dumm, ich hätte vorher auf die Tafel sehen müssen, da gab es scheinbar irgendwelche Frühstücksgerichte und die hätte ich auch nehmen können.

Dann habe ich mich noch mit der weiteren Tourenplanung ab dem Moment wenn meine Tochter und später meine Frau kommt, beschäftigt. Mittendrin rief meine Frau an und fragte mich, ob ich nicht die Sphere in Las Vegas buchen kann, da es bei ihnen angeblich mit dem Bezahlen nicht klappt. Das probierte ich dann gleich, aber während ich versuchte den Buchungsvorgang zu erfassen wurde meine Internetverbindung schlechter, es gab Kommunikationsprobleme zwischen mir und meiner Frau und halt auch mit dem Internet, so dass sich die Sache immer mehr hin zog. Das führte dann dazu dass ich immer nervöser wurde, weil mir die Zeit davon lief und mir auch einfiel, dass ich gar nicht mehr so viele GB habe und ich eigentlich dass GB Problem auch heute morgen lösen wollte. Irgendwann sagt mein Frau ich soll es erst einmal lassen und wenig später rief meine Tochter an und sagte, dass es jetzt doch mit dem Bezahlen geklappt hat. Diese Geschichte ging mir dann nicht mehr aus dem Kopf, da ich gegen Ende nicht mehr so nett am Telefon war, mir aber die Harmonie mit der Familie sehr wichtig ist und ich dadurch ein noch schlechteres Gefühl hatte, also sowieso schon.

Bei der Campgroundsuche habe ich mich mit Hilfe von RV Parky für den Muller State Park entschieden, weil das scheinbar der einzige in der Gegend war, der einen Restroom und eine Dusche hatte. Zu einem reinen RV Platz wollte ich nicht, da ich dachte ich bleibe jetzt einmal an einem Platz der schön gelegen ist, an dem man etwas in der Natur machen kann und an dem es Internet gibt. Gestern hatte ich dort schon einmal angerufen, aber da wurde mir so viel Englisch um die Ohren gehauen, dass ich nur Website verstanden habe. Die hatte ich aufgerufen und kam aber mit den Symbolen für belegt, verfügbar usw. nicht klar. Auch scheint man da jeden einzelnen Platz auf den Zeitraum prüfen müssen. Das ist bei vielen derartigen Reservierungssystemen der Fall.

Also bin ich einfach einmal dahin gefahren. Es ging immer höher, ich glaube es waren zeitweise über 2800 m und begann mir Sorgen wegen der Temperatur zu machen. In Salida habe ich noch einmal einen Walmart angefahren. Also ja, tatsächlich, die haben Sonntags auf! Das wichtigste war Adblue zu kaufen, denn der Bus meinte neulich, dass das zur Neige geht. Das AdBlue habe ich direkt auf dem Parkplatz in den VW Bus gekippt und dann den Kanister neben die Mülltonnen am Eingang gestellt. Jetzt habe ich wieder für 9000 km Ruhe.

Womit wir bei einem anderen Problem sind, über dass ich mir gerade Gedanken mache. Ich hatte Euch ja am Anfang dieses Reiseberichtes geschrieben, dass die nächste Inspektion und der nächste Ölwechsel des Vans nach ungefähr 25000 km ist. Das entspricht etwa 4000 km pro Monat und nun habe ich schon ca. 7000 km in weniger als einem Monat verfahren! Wenn das so weiter geht, müsste ich diese Servicearbeiten in den USA machen lassen und darauf habe ich überhaupt keine Lust. In der Praxis bedeutet dass, das ich ab jetzt nicht mehr so viel fahren darf. Eine Hoffnung ist, dass wir demnächst auch Phasen haben, an denen nicht so viel gefahren wird.

Natürlich habe ich auch wieder Essensvorräte gekauft. Ein Bärenspray wollte ich auch jetzt mal haben, scheinbar bin ich ja draußen jetzt immer in Gegenden wo es diese braunen Gesellen gibt, aber da gab es nur eine Riesendose, mit der ich beim Wandern eher nicht gesehen werden wollte.

Dann wollte ich meine zur Neige gehendes Shampoo und Duschgel nachkaufen. Aber da stehe ich vor dem Regal und habe überhaupt keine Ahnung was denn nun ein normales Shampoo oder Duschgel hier in den USA ist. Also habe ich eine dort arbeitende Frau gefragt ob sie mir bei der Auswahl helfen könnte. Ich glaube die fand das am Anfang merkwürdig, als sie dann aber verstanden hat das ich Deutscher bin und einfach nur ein ‚normales‘ Shampoo oder Duschgel will, stand sie auch einen Moment vor den Regalen und hat überlegt. Eine guten Tipp hatte sie aber auch noch, nämlich in dem trockenen Colorado ein leicht rückfettendes Duschgel zu nehmen. Ich hab jetzt als Shampoo ‚Herbal Essences, sulfat free, eucalyptus, scalp balance, certified pureplants aloe & camellia‘ und als Duschgel ‚method body, coconut, rice milk, shea, butter, simply, nourish‘.

Als ich ankam durfte man den Park ohne einen bestimmten Pass nicht befahren. Den konnte man aber immerhin für einen Tag für 10 Dollar an einem Kasten kaufen. Ich hatte überhaupt kein gutes Gefühl mehr. Aber da ich jetzt schon da war habe ich mir den Pass geholt und bin rein gefahren. Nach einiger Zeit kam ein Visitor Center in dem ein netter älterer Ranger war. Der erklärte mir dass es die Plätze nur mit ‚Reservation‘ gibt und die muss man Online machen. Ach ja, und Duschen gibt es in dieser Jahreszeit auch nicht!

Na ja, was sollte ich machen? Weiter fahren? Zurück fahren? Ich habe dann einen Platz für 2 Tage genommen und mir von dem Ranger beim reservieren helfen lassen.

Dann habe ich gleich Wandersachen angezogen und bin losgehiket. Es gibt hier direkt am Campground einige Trails, die scheinbar auch miteinander verknüpft werden können. Die, die ich gegangen bin sind aber durchweg von Schneefeldern überzogen, so dass es in dieser Jahreszeit keinen Spaß macht sie mit Laufschuhen zu gehen, obwohl das zu anderen Jahreszeiten wahrscheinlich kein Problem ist. Darum werde ich morgen Bergschuhe anziehen. Sehr erstaunt war ich, als mir plötzlich 2 große, offensichtlich gut gebaute farbige Männer in Camouflage- oder Kampfanzügen entgegen kamen, mit, wie ich vermute, mächtigen Jagdgewehren. Einer hatte sein Gewehr in geknicktem Zustand über die Schulter getragen. Die grüßten aber nett und waren gleich vorbei. Es war aber ein Anblick den ich von Wanderungen in Deutschland, Italien oder Österreich her so nicht kenne. Und für eine Sekunde oder so habe ich mich erschrocken. Die waren wahrscheinlich auf der Jagd.

Zurück habe ich mir wieder Tortellini gekocht, mich anschließend im Spülraum obenrum gewaschen, sogar die Haare (der Ranger hat es mir erlaubt) und dann im Auto mich mit Emails, Wohnmobilforum und Tourenplanung beschäftigt.

 

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert