Really? Prompt-Engineer?

Mit den mittlerweile zahlreichen Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz ist die Frage aufgekommen, wie sich diese auf unsere zukünftige Arbeitswelt auswirken wird. Die ‘Fachleute’ scheinen sich jedenfalls einig zu sein, dass es einen Impact haben wird und es diesmal auch oder vielleicht vor allem, die geistig arbeitenden Menschen treffen wird. Um die damit einhergehenden Ängste zumindest ein bisschen zu relativieren, wird dann gleich erwähnt, dass es sicher aber auch neue Tätigkeiten geben wird und als Beispiel wird der ‘Prompt-Engineer’ genannt!

Das ist jemand, der sozusagen als Bindeglied zwischen KI und Kunde sitzt und versucht die Anforderungen des Kunden zu verstehen und daraus eine Frage für die KI zu formulieren, die möglichst genau die Antwort der KI provoziert, die der Kunde wünscht! Das gab es ja auch bisher schon und es nannte sich Software-Entwickler. Nur hat dieser anstatt Prompts direkt Code für einen Computer erzeugt.

Ich kenne mich aus mit Code, ich würde sagen, dass Code erzeugen kein einfacher Job ist und es hat mich erstaunt, dass Chat-GPT das kann. Die Transferleistung zwischen einer per Text formulierten Anforderung und dem dazu passenden Code halte ich für enorm. Jedenfalls größer als die zwischen einer Frage und einem speziellen Prompt dazu.

Aus meiner Sicht scheint momentan das Problem aus zwei Teilen zu bestehen: Eine Anforderung muss schlicht und einfach in eine klare, logisch formulierte Frage umgesetzt und scheinbar muss diese Frage mit speziellen Begriffen ‘gewürzt’ werden, damit die KI wirklich genau das erzeugt, was erwartet wird. Speziell für die Erzeugung von Bildern scheint das notwendig und sehr vom trainierten Netz abhängig zu sein.

In meiner Branche finde ich es allerdings völlig normal, wenn ich sehr genau beschreiben muss was ich will um zu einem genau passenden Ergebnis zu kommen. Wer das nicht kann ist möglicherweise fehl am Platze. Das man aber darüber hinaus auch noch nach speziellen Formulierungen suchen muss, halte ich für ein Problem dieser ersten auf die Öffentlichkeit losgelassenen Netze, was sicher demnächst verschwinden wird.

Und damit auch der ‘Prompt-Engineer’.

 

 

 

Ein Kommentar

  1. Hallo Thomas,

    Georg schreibt (der vom Gardasee😊). Ich bin über den Artikel in Golem von dir zur Code–Generierung auf Deine Seite hier gekommen. Erst mal schöne Grüße. Ich denke gerne an die gemeinsamen Tage im Sattel und auf Parkbänken etc. zurück. War schön und ein intensiver Austausch über diverse Themen.
    Deinen Artikel finde ich sehr spannend. Es ist für mich regelrecht magisch, wie gut diese K.I. dich versteht. Denn du gibst dir (bewusst, nehme ich an) nicht allzu viel Mühe, deine Vorgaben systematisch und strukturiert zu machen. Einfache Sätze und Erkenntnisse aus dem Test der entstehenden Anwendung reichen völlig aus. Ich meine, dass du damit deine Aussage oben zum Thema Prompt-Engineer relativierst, denn da vertrittst du ja die These, das es stark auf die Formulierung ankommt, damit die K.I. genau das tut, was man von ihr erwartet. Nur als kleine Anmerkung meinerseits. Ich werde mal weiter stöbern, was du hier alles so geschrieben hast.😊
    Viele Grüße und bis mal wieder, Georg

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