Erster Telefonnummernaustausch und schöne Natur

04.04.2024, High Falls State Park, oberhalb von Forsyth

Der Campingplatz ist wunderbar. Keine Laternen und darum in der Nacht eine tolle Sicht auf die Sterne. Riesige Plätze und alle am oder nahe am See. Da musste ich vor dem Weiterfahren auf jeden Fall noch einmal einen Spaziergang machen. Dabei habe ich Jennifer kennengelernt, die wohl in Kürze in Rente geht und vor hat ihr Auto nächstes Jahr im Frühjahr nach Europa zu verschiffen um dort eine große Reise zu machen. Ich traf sie beim Powerwalking oder so und sie sprach mich an, ob ich der gegenüber ihr residierende Deutsche bin. Dann machten wir zusammen 2500 Schritte und unterhielten uns so lange. Sie hat oder arbeitet immer noch als Beraterin für die Filmindustrie und sie ist sehr ‚healthy‘, hat erkannt das Natur für sie wichtig ist und will jetzt viel Zeit dort verbringen. Als ich mich verabschiede gibt sie mir ihre Telefonnummer mit dem Hinweis, falls ich einmal ein Problem habe. Das war sehr nett von ihr! Und ist jetzt mein erster Kontakt in den USA für diese Reise! Wer weiß, vielleicht kommt Sie mich ja einmal in Deutschland besuchen?

War es auf einem Campingplatz besonders nett oder habe ich nette Leute kennengelernt, so fällt es mir schwerer, weiter zum nächsten zu ziehen. Der könnte ja nicht so schön sein oder es könnten nicht so nette Leute auf ihm wohnen. So geht es mir auch heute morgen wieder. Aber es hilft nichts. Ein Roadtrip entsteht nicht dadurch, dass man an einem Ort hocken bleibt.

Heute morgen bekam ich eine Antwort von einem Mitarbeiter des Autohauses Krämer aus Groß-Bieberau, in der er mir mitteilte, dass die Stoßstange an mehreren Stellen festgemacht ist und ich ‚Panzertape‘ drauf kleben kann, zur Beruhigung.

Mein heutiges Ziel ist High Falls unterhalb von Atlanta. Wieder gibt es um die 400 km zu fahren. Es passiert heute weiter nichts Ungewöhnliches. Bei einem Abzweig tanke ich auf und schaue einmal schnell nach ob es hier ein Aldi gibt und es ist tatsächlich keine 3 km entfernt. Da fahre ich da natürlich auch noch hin und stocke die Vorräte auf. Wieder gibt es auch zwei Salate.

Am Gelände angekommen, fahre ich erst einmal falsch und lande bei hohen 100er Nummern, obwohl ich die 39 benötige. Kurzerhand halte ich an und frage das nächstbeste Paar, das auf einer der 100er mit seinem großen Pickup sitzt. Der Mann bietet gleich an vor mir her zu fahren, was supernett ist. Und tatsächlich haben sie beim Office auch schon alles für mich fertig gemacht und es kann gleich weiter gehen. Allerdings auf der anderen Seite und einer längeren Anfahrt. Schön, endlich angekommen zu sein. Das Waschhaus entspricht dem Standard, den ich bei fast allen Campgrounds jetzt beobachtet habe: 2 Waschbecken, 2 Duschen, eine Waschmaschine. Ich denke man merkt dass die meisten hier mit ihren riesigen Wohnwägen unterwegs sind und vermutlich das meiste dort drin abwickeln. Aber es ist tatsächlich nicht so stickig und hat an den Waschbecken etwas Ablagemöglichkeiten und auch die Duschen haben einen kleinen Trockenbereich.

Schon beim Hinfahren habe ich die Fälle gesehen und es sah sehr schön aus. Darum schnappe ich mir jetzt meinen Rucksack und gehe ein bisschen wandern. Es gibt jeweils einen schönen Fall über und einen unter der Brücke. Laut Wikipedia: ‚Hier befand sich im 19. Jahrhundert ein wohlhabendes Industriezentrum das zu einer Geisterstadt wurde, als es von der Eisenbahn umfahren wurde.‘ Sind leider nur knapp 5 km Weg gewesen.

Zurück am Van mache ich mir Nudeln mit ‚Chunk Chicken Breast‘. Also ich kippe die Chickens Teile direkt aus der Dose auf die fertig gekochten Nudeln. Natürlich habe ich die vorher mit Hilfe des Deckels und einem nassen Lappen abgegossen. Bei mir in der Nähe gibt es einen Kinderspielplatz mit einem Joga Gong, ich nenne den jetzt mal so. Der klingt eigentlich sehr schön, aber wenn er immer wieder sinnlos aktiviert wird, nervt das ein bisschen. An meinem Platz gibt es Wasserhähne und ich könnte meinen Tank damit auffüllen. Macht aber nur Sinn wenn da auch Trinkwasser heraus kommt. Darum geh ich ein bisschen spazieren und finde auch zwei Campgrounds Hosts Schilder, aber keinen Host. Darum drehe ich noch eine extra Runde bis tatsächlich ein Host mit seiner weiblichen Gefährtin in einem Golfauto daher kommt. Sie bestätigen dass das Wasser aus dem Hahn Trinkwasser sein, sie würden es selbst trinken. Zur Sicherheit frage ich noch einen anderen Campground Besucher, der war mal Soldat in Kaiserslautern, und auch er sagt, dass das Trinkwasser sei. Und zum Tagesabschluss spülen, Windschutzscheibe putzen, ein bisschen lesen, duschen und schreiben.

 

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