Kennedy Space Center

02.04.2024, Kennedy Space Center

Heute bin ich um 6:00 Uhr aufgestanden, nachdem ich eine ziemlich schlechte Nacht hatte. Es war mir viel zu warm und darum habe ich es einmal oben probiert, bin aber mit meinen 1,90 m zu lange dafür, die Füße stoßen hinten an und das gefällt mir nicht. Also wieder runter und dafür um 180 Grad gedreht, so dass mein Kopf nach vorne zeigt. Das ging dann etwas besser und ich habe ein paar Stunden geschlafen.

Gleich mal Kaffee gekocht und ein bisschen Brot mit Marmelade gegessen. Dann habe ich angefangen den Wagen fertig zu machen. Zwischendurch habe ich die Antwort von Seabridge gelesen und die empfahlen den Schaden sofort bei der Versicherung zu melden. Was ich dann auch gemacht habe. Als ich aber die Schadensbilder auswählen wollte waren sie nicht mehr da! Da habe ich sofort Schweißausbrüche bekommen. Ich habe dann erst einmal weiter den Wagen fertig gemacht, also zum Beispiel das Dach zusammengeklappt und verankert und später einfach noch einmal neue Bilder gemacht.

Um 8:00 Uhr fuhr ich zum Kennedy Space Center. Das dauerte dann etwa 1 Stunde, so dass ich pünktlich um 9.00 Uhr da war. Wie schon geschrieben belastet mich die Beschädigung am Wagen und auch die Entfernung zur Familie, darum habe ich mich nicht ganz so gefreut, wie es vielleicht hätte sein müssen. Um rein zu kommen habe ich mir ein Ticket an einem der Automaten gezogen und dabei sind mir viele deutsche Stimmen aufgefallen. Also hier gibt es viele deutsche Besucher. Interessant!

Dann habe ich mich in eine von mehreren Schlangen eingereiht. Anfangs verstand ich nicht warum es so schleppend vorwärts geht, aber dann habe ich gesehen, dass es eine Gepäckkontrolle wie am Flughafen gab. Also so richtig mit Scanner. Es geht wohl hauptsächlich um Waffen. Ja und dann war ich endlich drin! Ich hatte mich nicht vorbereitet, aber gewusst das es auch noch eine Bustour gibt. Ich denke die geht zur Montagehalle und zum Raupenschlepper.

Hier leuchtet es überall und Multimedia hat eindeutig in das Museum Einzug gehalten. Gleich wenn man rein kommt gibt es viele Raketen zu sehen.

Ich mag die Raumfahrt. Es ist der Einstieg ins interstellare Reisen und damit der Schlüssel dafür das viele von mir geliebte Science-Fiction Bücher einmal wahr werden können. Mit 6 Jahren durfte ich die Landung auf dem Mond im Fernsehen sehen. Da dachte ich, jetzt ist es passiert, jetzt geht es ruckzuck zu den Planeten. Aber dann passierte für mich gefühlt nichts mehr. Wo sind die Raumstationen, die durch Drehung Fliehkraft erzeugen, damit es eben nicht zu solchen Veränderungen am menschlichen Körper kommt, wie das auf der ISS ist und warum die Astronauten dort so viel Sport machen müssen. Wo sind erste Unterkünfte auf dem Mond? Oder warum sind noch keine Menschen zum Mars aufgebrochen? Und die Mondlandung ist jetzt 50 Jahre her. Es ist nicht unbedingt ein technisches Versagen, sondern eher ein finanzielles. Es ist teuer die für solche Unternehmungen notwendigen Werkzeuge herzustellen und das kann man von einem Land nicht erwarten, dass es diese Kosten stemmt.

Aber was ist eigentlich die Bestimmung des Menschen? Ist es nicht vielleicht seine Aufgabe sich aus dem Schlamm zu erheben und nach den Sternen zu greifen?

Jedenfalls ist mit meinem steigenden Alter die Begeisterung für die Raumfahrt ein wenig verflogen. Ich sehe nicht mehr, dass ich in meinem mir verbleibenden Leben da noch etwas erleben werde. Hier am Space Kennedy Center wird heftigst dafür geworben, aber ich glaube trotzdem, dass die NASA nur noch auf Sparflamme betrieben wird. Da ginge viel mehr, aber es ist kein Geld dafür da. Es gibt in den USA eine Bewegung die sich dafür einsetzt, dass Science, Technology, Engineering, and Mathematics gefördert wird, abgekürzt STEM. Bei uns gibt es das auch, hier heißt es MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 🙂

Schon als damals die Shuttles entwickelt wurden, war ich enttäuscht. Ein Transporter in eine Erdumlaufbahn anstatt zum Mond oder Mars! Ok, damit wäre es theoretisch möglich gewesen, einzelne Teile für ein Raumschiff ins All zu schießen und dann dort zusammenzubauen. Aber ich denke es gab damals so viele Probleme mit dem Shuttle, das ein einzelner Flug teurer wurde, als hätte man einfach nur eine Rakete gestartet. Das Ende vom Lied war, dass der ehemals und jetzt wieder, politische Gegner (!) die eigenen Astronauten ins Weltall befördern muss. Schon traurig.

Nachdem ich mir ein paar Sachen angesehen wollte ich eine der Multimedia Vorführungen (SPACEPORT KSC) ausprobieren, was ich dann sogar zweimal gemacht habe. Denn dabei sollte es zu Körperbeschleunigungen kommen und ich war mir nicht sicher, ob man sich dabei vielleicht intensiv festhalten muss. Aber es war gar nicht so schlimm, sondern im Gegenteil wirklich gut gemacht und darum stellte ich mich gleich noch einmal in die Reihe, um beim zweiten Mal die GoPro mitlaufen zu lassen.

Dann dachte ich mir, dass ich auf jeden Fall gerne die Saturn gesehen hätte, der heimliche Star meiner Kindheit. Die war da aber nirgends. Die gibt’s nämlich erst nach einer Busfahrt. Also gleich wieder in eine Reihe gestellt und auf den Bus gewartet. Am Ziel angkommen standen wir vor einer Türe die erst aufging, als auch noch ein zweiter Bus angekommen war. Aber wieder war es nichts mit meiner Saturn. Nein erst musste man sich noch einen Film ansehen. Und das war eigentlich sogar ziemlich schlau, denn der aktuellen Generation muss man erst einmal erklären, um was es eigentlich geht und warum das etwas Megacooles ist. Das wird mit viele Pathos theatralisch serviert. Meiner Meinung nach wird da manches schöngeredet. Aber immerhin werden die dabei entstandenen Opfer nicht unterschlagen.

Die Saturn ist 110,6 m lang und wird dort noch immer als größte und stärkste Rakete der Welt bezeichnet. Ich glaube aber, das sie es seit kurzem nicht mehr ist, denn jetzt hat SpaceX seine Starship genannte Rakete mit 120 Metern erfolgreich gestartet.

Wieder zurück sah ich mir noch das Shuttle Atlantis an, welches genau wie die Saturn vorher multimediatechnnisch vorbereitet wird.

Da ich noch einkaufen wollte, die Rückfahrt ja auch wieder eine Stunde dauert, habe ich mich gegen 17:00 Uhr auf den Heimweg ( 🙂 ) gemacht, war noch im Walmart (der war diesmal richtig groß) und dann zum Campground. Bier, Essen Duschen, Schlafen. Viel zu warm.

 

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