Lane Motor Museum und aufregende Campground Suche

06.04.204, Aurora Oaks Campground

Heute geht es zum zweiten Wunschziel. Seit ich im Internet das Gyro-X Auto von 1967 mit nur 2 Rädern gesehen habe, dass zur Stabilisierung ein Gyro System eingebaut hat, hat mich das sehr fasziniert. Es bedeutet mir immer viel, solche interessanten Prototypen leibhaftig zu sehen. Erst dann versteht man wirklich, zumindest meiner Meinung nach, was das nur durch Worte oder Filme beschrieben wirklich ist. Beim Gyro-X ergab damals die Recherche, dass es in Nashville in einem Museum zu sehen ist. Im ersten Moment habe ich gedacht, dass ein Besuch ja dann völlig unrealistisch ist. Ganz weit von meiner Lebensrealität entfernt. Aber dann viel mir ein, dass ich ja vielleicht eine USA Reise machen werden und auf einmal war der Besuch des Lane Motor Museums in Nashville realistisch!

Da meine Campground Suche rund um Nashville gestern aber keinen Erfolg hatte, stand der Tag unter keinem guten Stern. Nach einigem Hin- und Herüberlegen entschloss ich mich sehr früh nach Nashville zu fahren und einen Campground, der angeblich voll war, persönlich auszusuchen. Wenn ich da ganz früh bin und noch einen Platz bekomme ist alles gut für den Tag. Wenn nicht, habe ich noch Zeit einen anderen etwas weiter weg gelegenen zu suchen. Darum bin ich schon um 5:30 Uhr aufgestanden und gegen 7:30 Uhr gefahren. Leider gab es die bisher schlimmsten Staus auf dem Weg und so bin ich erst gegen 10:00 Uhr angekommen. Das klingt trotzdem nach einer guten Zeit, aber auf dem Weg dorthin habe ich eine Zeitzone übersprungen und darum eine Stunde gewonnen.

Hinter dem Lane Motor Museum gab es einen großen Parkplatz, auf dem ich den Van parkte. Das brachte mich gleich auf eine Idee: Nachdem ich die Eintrittskarte gekauft hatte, fragte ich ob sie vielleicht eine Möglichkeit zum Übernachten für mich kennen würden oder ob es vielleicht möglich ist, dass ich einfach auf dem Parkplatz übernachte?

Wieder Erwarten waren sie sehr nett und ich hörte von einem der beiden Männern hinter der Kasse ein Wort wie ‚eventuell‘. Aber dann sagten sie, sie sehen mal was geht und benachrichtigen mich dann. Ich konnte schon einmal in die Ausstellungshalle gehen. Und ja, da gab es den Gyro X, aber ich wollte nicht gleich das Highlight frühstücken und bin erst einmal zu anderen Autos gegangen. Kaum 3 Minuten später höre ich auf einmal Bollern und jemand hat am anderen Ende ein Auto mit einem Rotor gestartet. Da bin ich dann erst einmal hin. Tolle Sache, die meisten Leute in der Halle haben sich das erst einmal angesehen. Ich erinnere mich gelesen zu haben, dass sie an bestimmten Tagen immer eines der Exponate laufen lassen. Fast wie am Brazzeltag in Speyer. Schade dass sie heute nicht den Gyro-X starteten und vorführten.

Die meisten Autos sind sehr gut erhalten. Einige sahen fast aus wie neu. Zum Beispiel ein Auto Union 1000 von 1958. Oder der Volkswagen Beetle von 1956. Auch ein Ro 80 mit dem Wankelmotor war da, sowie einige andere Wankelautos. Und die Herkules Wankel 2000 – ein Motorrad mit Wankelmotor!

Es ist wirklich eine sehr schöne Sammlung und angeblich gibt es noch ein Mehrfaches an Autos, die aber nicht alle in die Halle passen. In einer Garage sah ich auch noch ein paar alte Autos, aber auch zwei ziemlich neue Porsche.

Während ich da so herum wanderte steht plötzlich ziemlich dicht neben mir eine Mann. Erst wundere ich mich noch, doch dann erkenne ich den einem Mann von der Kasse und er steckt mir einen Zettel mit 3 handgeschriebenen Adressen von Campgrounds zu. Und meint wenn ich da nichts finde, kann ich auch auf dem Parkplatz übernachten! Total nett!

Mittags setze ich mich in den Van und esse ein paar Kleinigkeiten. Dabei prüfe ich die Campgrounds. Leider sind alle sehr teuer. Zum Teil über 100 Dollar und das finde ich schon unverschämt dafür, dass ich außer einer Toilette und eventuell einer Dusche nichts weiter benötige. Darum entschließe ich mich bald aufzubrechen und eine weiter entfernten anzufahren, bei dem aber auch leider keiner ans Telefon geht.

Erst gehe ich aber noch einmal rein, prüfe ob ich wirklich alles gesehen habe. Da spricht mich Jack an und fragt, ob das mein Volkswagen auf dem Parkplatz ist. Wir kommen kurz ins Gespräch und er empfiehlt mir auf der Route 66 die Wigwams. An der Kasse ist viel los und so verabschiede ich mich leider nur durch Winken und Zurufen. Ich rufe dass ich erst einmal nach den Campgrounds sehe und falls das nicht klappt, zurück komme. Da sagt er noch irgendetwas von maximal 17:00 Uhr. Aber ich verstehe nicht was er meint, denn ich könnte doch auch nach 17:00 Uhr auf den Parkplatz fahren. Ich meine keine Schranke gesehen zu haben. Oder wollte er mir gar einen Schlüssel für den Restroom geben?

Na egal, ich fahre mal zu einem Campground der nur etwa 24 Minuten entfernt ist. Doch als ich ankomme merke ich dass ich die falsche Bezeichnung in Google Maps eingegeben habe und das Ziel gar kein Campground ist. Also noch einmal richtig eingegeben und jetzt ist die Strecke natürlich gleich einmal 30 Minuten lang. Als ich ankomme ist der Campground aber noch gar nicht geöffnet! Kein Wunder dass da niemand dran ging. Ich bin jetzt schon ein bisschen frustriert und suche mit RV Parky nach weiteren Campgrounds in Richtung West. Immer lasse ich gleich eine Telefonverbindung herstellen, aber niemand geht dran. Als dann plötzlich doch jemand dran geht ist der Campground 1,5 Stunden entfernt. Aber die Dame sagt ich kann kommen!

Also tschüss Nashville und Lane Motor Museum, es geht weiter. Am Ziel heißt der Campground plötzlich anders und ich denke ich habe mich verfahren. Beim Nachsehen merke ich dass mein Smartphone keine Internetverbindung mehr hat! Ich bin jetzt echt ein bisschen am Verzweifeln, da ich extrem müde bin und einfach gerne einmal irgendwo entspannt sitzen oder liegen möchte. Also wieder zurück und nach Menschen Ausschau gehalten, da sehe ich einen Harley Biker, den spreche ich an. Er hat keinen Plan, verweist mich aber an den Laden neben ihm. Ich bin ein wenig unter Zeitdruck, weil ich erlebt habe, dass die Leute vom Office der Campgrounds manchmal schon um 17:00 Uhr Schluss machen. Aber ich gehe schnell hinein und ein freundlicher Bikeklamotten Verkäufer sagt der Campground wäre genau da wo ich schon war. Also er zeigt mir den gleichen Weg.

Die Dame vom Campingplatz ist vermutlich die Besitzerin. Sie ist vor 25 Jahren aus der Tschechoslowakei nach Amerika ausgewandert. Respekt! Sie arbeitet die ganze Zeit am Platz und im Office war ihr kleiner Sohn, wenn was ist, ruft er die Mutter, nehme ich einmal an.

Und endlich, endlich, endlich, bin ich für heute an meinem Schlafplatz angekommen.

Alles in alle hätte ich einfach am Lane Motor Museum bleiben sollen. Wie cool wäre das gewesen, wenn ich eine Nacht an diesem schönen Museum übernachtet hätte?

Leider ist der Mobilfunkempfang hier sehr schlecht bis meistens nicht vorhanden. Auf dem Platz gibt es auch kein WiFi. Also gehe ich noch einmal ins Office. Sohn sagt WiFi gibts nicht. Gerade herein kommende Mutter gibt mir ein Passwort für einen der in der Nähe des Offices vorhandenen Zugänge. Reicht aber leider nicht bis zum Van. Sohn hat recht. So muss ich vermutlich morgen irgendwie am oder im Office versuchen, die weitere Route zu planen.

 

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