
Die Räume zwischen den Sternen zu erkunden, ist eine Aufgabe von ungeheurer Größe und Schönheit, die es der Menschheit erlaubt, die Erde aus einer kosmischen Perspektive zu sehen. Dieses Mal jedoch richtet sich unser Blick auf einen Horizont, der nicht weniger beeindruckend ist – der Mars.
Eine stunde früher als die erste Lerche ihren Morgengesang anstimmt, erfasste die „2001 Mars Odyssey“ mit ihrer Kamera das Bild eines Giganten, der sich majestätisch aus dem Wolkenmeer erhebt: Arsia Mons. Dieser mächtige Vulkan, älter als die Geschichte unserer Zivilisation, ist dreimal so hoch wie der Everest und überragt mühelos Mauna Loa, die größte Erhebung unseres blauen Planeten.
Doch was macht dieses Bild so besonders? Odyssey, die älteste Weltraummission, die uns seit ihrem Start im Jahr 2001 treu begleitet, hat sich neuerdings der Horizontfotografie zugewandt. Mit einer dramatischen 90-Grad-Drehung in ihrer Umlaufbahn schießt ihre Kamera nun Bilder, die uns Marsspezialisten neue Perspektiven eröffnen.
Durch die brillante Verknüpfung von Wissenschaft und Technik bietet diese Panoramaansicht nicht nur einen atemberaubenden Blick auf Arsia Mons, sondern eröffnet auch neue Erkenntnisse über die Marsatmosphäre. Durch das Studium von Staub- und Eiskristallschichten lernen Wissenschaftler, wie sich das Marswetter entwickelt und welche saisonalen Veränderungen es durchläuft. Diese Informationen sind nicht nur akademisch interessant, sondern haben handfeste Bedeutung für zukünftige Marsmissionen, sei es bei der Landung oder der Erkundung durch Menschen.
Eine spannende Wetterlage auf dem Mars ist die sogenannte Aphelion-Wolkenzone. Wenn Mars von der Sonne am weitesten entfernt ist, entstehen hier dichte Wolkenbänder, die den Äquator schmücken und in denen sich Arsia Mons oft verbirgt. Es ist genau diese Zeit, die Jonathon Hill und sein Team von der Arizona State University nutzten, um das Bild zu schießen – und es enttäuschte nicht.
Die THEMIS-Kamera der Odyssey kann den Mars sowohl im sichtbaren als auch im infraroten Licht betrachten. Diese Fähigkeit ermöglicht es, nicht nur die Oberfläche des roten Planeten, sondern auch seine kleinen Monde Phobos und Deimos exakt zu analysieren und potenzielle Wasserquellen zu identifizieren, die zukünftigen Astronauten als Ressource dienen könnten.
Die Zusammenarbeit der besten Köpfe von NASA und Lockheed Martin hat mit der „2001 Mars Odyssey“ nicht nur einen technischen Meilenstein erreicht, sondern uns auch einen Blick auf die Wunder des Mars gewährt, der uns dem Traum von der interplanetaren Forschung näherbringt.
Wer mehr über diese faszinierende Mission erfahren möchte, findet weitere Informationen unter [NASA’s Odyssey-Seite](https://science.nasa.gov/mission/odyssey/).
So heben wir unseren Blick weiter zu den Sternen, während die Wissenschaftler der Erde unermüdlich daran arbeiten, die Geheimnisse des Mars zu lüften. Und wer hätte gedacht, dass ein Blick über den Mars-Horizont uns so viel über die Geheimnisse des Weltalls verraten könnte?