Nette Campgroundbesitzer im Regen

10.04.2024, Cross Creek RV Park & Campground oberhalb von Springfield

Ab jetzt geht es wieder in Richtung Route 66. Mein Einspringpunkt soll Springfield sein und heute will ich die Hälfte schaffen. Leider habe ich weder gestern Abend noch heute morgen Erfolg mit der Reservierung eines Campgrounds gehabt. Aber irgendwann wollte ich einmal losfahren und so bin ich halt einfach einmal in Richtung der vielen Campgrounds bei ‚Lake of the Ozarks‘ los gefahren. Die Fahrt war unspektakulär und schon kurz nach 12:00 Uhr war ich da. Ich hatte mir gedacht, so habe ich noch einiges an Reserve, falls es mit den Campgrounds wieder nicht klappt.

Der erste den ich angefahren habe ist der Cross Creek RV Park & Campground. Zum ersten Mal geschieht die Anfahrt auf einer hügeligen und buckligen Schotterstrecke. Aber ich habe ja 4Motion! Als ich ankomme ist da ziemlich tote Hose, aber im Office brennen ein paar schwache Lichtlein. Die Tür ist aber zu. Es gibt auch keine Angaben, wie man sich verhalten kann um einen Platz zu bekommen, wenn keine Mitarbeiter da sind. Ich laufe ein bisschen hin und her, versuche irgendwelche Leute oder den Camping Host, falls es den hier gibt, zu finden. Nach ein paar Minuten kommt mir ein Mann entgegen. Als ich mit meinem ‚My name is Thomas from germany…‘ sagt er gleich, dass ich doch heute morgen bei seiner Frau angerufen habe. Peinlich, ja so ist es wohl. Aber nachdem ich noch einmal erklärt habe dass ich einen Roadtrip mache und halt gerne für die Nacht hier stehen möchte, geht er zu seiner Frau um sie zu fragen. Nach ein paar Minuten kommt er wieder und sagt ‚Yes‘! Da kommt auch schon seine Frau, wahrscheinlich ist sie hier der Chef. Wir gehen alle zusammen ins Büro und ich bekomme meinen Platz. Sie sagt dass der Campground erst in ein paar Tagen öffnet. Anschließend unterhalten wir uns noch ein bisschen und die Ahnen der beiden sind Deutsche. Sie wissen aber gar nicht mehr wo die in deutschland gewohnt haben. Er erzählt noch etwas von ‚High german‘ und im ersten Moment stehe ich auf dem Schlauch, doch dann dämmert es mir, dass er damit Hochdeutsch meint. Dann warnen sie mich noch vor Los Angeles und San Francisco wegen der dortigen Kriminalität. Am Schluss sagt er noch dass er sich freut dass ich hierher gekommen bin und ‚You‘re fine’. Und er gibt mir die Hand. Das ist nett. Dann machen sie erst einmal schnell den Restroom flott. Das sind supernette Leute. Und so habe ich vor 13:00 Uhr einen Campground und noch viel Zeit.

Gleich nach dem Abstellen des Wagens erkundige ich die Umgebung. Aber viele Wege gibt es nicht. Ein paar interessante Abzweigungen sind mit ‚private‘ Schildern versehen. Das lasse ich dann lieber einmal. Es gibt einen kurzen Weg um den kleinen See und als ich den etwa zur Hälfte beschritten habe beginnt es richtig zu regnen, so dass ich schnell versuche zum Van zu kommen. Leider gibt es hier kein WiFi und mit meiner Simlycard muss ich sparen. Ich könnte jetzt die Flatrate für Telefongespräche nach Europa nutzen, nur leider ist es da schon 10:00 Uhr Abends und meine Liebsten sind schon im Bett.

Da fällt mir ein, dass ich mich in den letzten paar Jahren gelegentlich mittwochs Abend mit meinem Freund Thomas per Discord unterhalten habe. Discord geht war nicht, weil dass eben auch an meinen Gigabyte knabbern würde aber ich kann ihn ja auch einfach anrufen! Gedacht, getan und schon habe ich Thomas an der ‚Strippe‘ (der Begriff ist ja sowas von alt). Wir unterhalten uns ganze 20 Minuten gut, dann breche ich erst einmal ab, da ich mir noch nicht sicher bin, dass das mit der Flatrate auch wirklich funktioniert. Aber es scheint so, an meinen GB hat es jedenfalls nichts weg genommen. Jetzt schaue ich ein paar Minuten noch einmal drauf und die Anzeige hat sich von 5.45 auf 5.65 erhöht! Hhmm…

Das Waschhaus hier ist nicht so doll. Zum Heizen steht da lediglich ein Heizlüfter, den man selbst an- und ausmachen darf. Es ist alles notwendige vorhanden, aber hier treffe ich auf die ersten Toiletten, die lediglich mit einem Duschvorhang verschlossen werden!!!

Es regnet den ganzen Nachmittag und auch lange in die Nacht hinein. Was bedeutet dass ein nächtlicher Gang zur Toilette nur mit Regenjacke möglich war und die Sandalen mussten auch immer wieder ins Auto geholt werden.

Und jetzt sitze ich hier im Van und schreibe und lese.

 

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