26.04.2024, , Rifle Gap State Park
Heute mache ich einen Officetag! Ich sitze hauptsächlich im Van und arbeite am Notebook. Am schwierigsten fällt es mir mal wieder den nächsten Campground zu finden. Dann hatte ich testweise gestern bei Wahweap RV & Camping versucht einen Platz im Juni zu bekommen. Das war sogar möglich, angeboten wurden mir ‚Wahweap Tent Only‘ für 39,99 Dollar und ‚Wahweap RV‘ für 97,99 Dollar. Der Preis für ‚Tent Only‘ wäre ja Ok, aber ich befürchte das klappt nicht mit dem Van, obwohl ich ja grundsätzlich auch beim Einsatz eines Zeltes mit dem Auto anreisen kann und dass ja irgendwo in der Nähe stehen muss? 97,99 Dollar sind etwas viel für jemanden der eigentlich in seinem eigenen Auto schläft und nur Restroom und Duschen benötigt. Aber vielleicht gar nicht so viel, wenn der Campground ziemlich berühmt und begehrt ist?
Darum habe ich heute morgen versucht dieses ‚Tent Only‘ zu hinterfragen, sieht so aus als ob das nicht geht. Auf womo-abenteuer.de habe ich dann auch noch einen Beitrag gefunden, in dem klargestellt wurde, dass es nicht geht. Ich meine aber mir hätte letztens ein Amerikaner genau das erzählt: Irgendwo muss das Auto ja hin, auch wenn man in einem Zelt schläft!
Dann rief meine Tochter an und wir unterhielten uns über eine Stunde (aktuelle Krankheit, kleine Krähe, Berufsausbildung Luna, gesunde Ernährung in USA).
Schließlich buchte ich für 3 Tage einen Campground in Moab. Und so gedanklich etwas befreit beschäftigte ich mich weiterhin mit der Vorausplanung und Buchung der Zeit wenn meine Frau da ist. Es fällt mir sehr schwer alles für 5 Wochen voraus zu planen. Was ist wenn wenn es uns zu warm ist und wir gar nicht mehr in der Gegend sein wollen? Dann habe ich vielleicht mehrere tausend Euro in den Sand gesetzt. Was ist wenn ich ein paar der Campgrounds bekomme, die anderen aber nicht? Dann müssen wir für die Zwischenzeit nach alternativen Übernachtungsmöglichkeiten suchen. Und es gibt in den USA eindeutig ein Problem mit den Campgrounds, Duschen und Wasser sind hier nicht selbstverständlich. Obwohl ich schon mit extrem minimalistischen Mitteln unterwegs war, zum Beispiel nachts in der Kapelle auf der lingurischen Grenzkammstraße, mit nur einer kleinen Ortliebtasche mit Gepäck hinten auf der Yamaha TT 600 und einem für die Temperaturen nicht geeigneten Schlafsack, lediglich 2 Flaschen Wasser und ein Jahr später in einer ähnlichen Situation mit Durchfall, fühle ich mich so einfach nicht wohl. Ein gewisses Minimum an Komfort möchten meine Frau und ich in unserem Alter schon haben. Es ist uns etwas wert nach einem anstrengenden Tag mit langen Wanderungen in glühender Sonne abends das Sonnenöl und den Schweiß in einer Dusche bequem abwaschen zu können. Wir können aber notfalls auch anders.
Zum Glück ist es heute ziemlich bewölkt und damit gar nicht so furchtbar warm im Van.
Ungefähr zu der Zeit wo ich mir vorgenommen hatte noch einmal den Trail zu gehen, fängt es an zu regnen. Ich überlege schon erst Nudeln zu kochen und dann zu gehen, aber erstens mache ich nicht gerne Sport mit vollem Magen und zum anderen hörte es dann wieder auf zu regnen. Ich habe fest vor meine Zeit von gestern zu toppen, aber nicht wirklich damit gerechnet, dass durch den Regen aus der Stauberde hier eine Pampe wird, die sich an meinen Schuhsohlen zu Hufen entwickelt und mir ein sinnvolles Weitergehen nicht mehr möglich macht. Das frustriert mich ein bisschen, aber der Trail ist nicht weit von einer Schotterstraße entfernt und so gehe ich den Rest dort.
Wieder zurück muss ich erst einmal die Laufschuhe sauber machen, was eine ziemliche Schweinerei ist und sie dabei völlig durchnässt. Aber ich habe ja die Busheizung.
Dann koche ich wieder Nudeln und esse zu Abend. Anschließend Spülen und Duschen.
Immerhin, meine gelaufene Strecke ist genauso lang wie gestern: 3,6 km und ich habe sie in etwas weniger als 33 Minuten geschafft. Ich habe Blut geleckt. Könnte ich vielleicht wieder Laufen lernen? So richtig schnell?