11.05.2024, Las Vegas KOA Journey at Sam’s Town
Heute morgen wurde einer der Harley Fahrer samt seiner Harley von einem Transporter abgeholt. Ich mache mir erst einmal einen Kaffee und sehe dem Treiben durch ein Fenster zu. Da das Restaurant erst um 8:00 Uhr aufmachen soll, ich aber schon wach bin, vertreibe ich mir die Zeit mit Lesen und Tagebuch aufs Internet stellen. Für einen zweiten Kaffee reicht es auch noch. Kurz vor 8:00 Uhr ruft meine Frau an und wir tauschen wichtige Ereignisse aus.
Danach wandere ich zum Little A’Le’Inn hinüber und bestelle mir ein leckeres Frühstück mit Ham and Eggs, Kartoffelstückchen und getoastetem und gebuttertem Weißbrot. Dazu einen Kaffee mit etwas Milch. Während ich auf das Frühstück warte schaue ich mir noch einmal genau die Wände mit den vielen Bildern, Texten, Namen und Unterschriften an. Ich frage mich warum die Bilder mit Unterschriften da hängen? Sind es Autogrammkarten, die die ehemaligen Besitzer gesammelt haben oder sind es Dankeskarten derjenigen, die unterschrieben haben? An den Uniformen die viele davon tragen kann man erkennen dass es scheinbar Menschen mit einem militärischem Hintergrund sind. Und wenn letzteres wahr sein sollte, warum haben sie dann Dankeskarten hier gelassen. Es sind scheinbar viele Bilder von UFO Sichtungen dabei, meist mit kleinen Texten wann und wo etwas passiert ist. Es gibt einen Bereich mit gemalten Alien Bildern. Auch ein Filmplakat von ‚Paul‘, einem meiner Lieblingsfilme, ist vorhanden.
An der Decke im Bar Bereich hängen ganz viele Dollarnoten mit Texten oder Namen drauf. Ich habe aber nicht heraus gefunden was die bedeuten. Nach dem Essen verschwinde ich mit meinen mitgebrachten Waschuntensilien auf die Toilette, putze Zähne und wasche mich. Den Van habe ich gestern in irgendwelche natürlichen Stacheln gefahren. Darum fahre ich ihn jetzt erst einmal auf Schotter und untersuche die Reifen genau. Ein paar Stacheln sind noch drin und ich entferne sie von Hand. Nicht dass sich die beim Fahren weiter rein drücken und ich irgendwann Luft verliere. Dann mache ich einen großen Fehler. Ich ziehe die Schiebetür zu und in diesem Moment bewegt sich das dort aufgehängte Geschirrhandtuch durch den Wind etwas vor und gerät zwischen die Türkontakte. Ich sehe dass sozusagen aus dem Augenwinkel heraus, kann aber nichts mehr machen. Aber nicht schlimm, ich kann die Tür ja wieder öffnen und das Geschirrhandtuch wieder heraus ziehen. Von wegen! Die Tür geht nicht mehr auf. Ich setze etwas Kraft ein, aber die Tür bewegt sich keinen Millimeter. Und zu viel Kraft schadet meist nur. Wieder gerate ich ein wenig in Panik. Kann ja wohl nicht sein dass ich für den Rest der Reise durch die Vordertüren einsteigen muss! Gerade auch jetzt wo in 2 Tagen meine Tochter kommt. Ich überlege an meine Autowerkstatt zu Hause eine Email zu schreiben und zu fragen ob es eine Möglichkeit gibt die Tür über die OBD2 Schnittstelle zu öffnen oder was auch immer. Aber es ist Wochenende, da wird eine Antwort lange dauern. Dann besinne ich mich und denke nach. Soweit ich die Stelle, wo das Geschirrtuch vermutlich hinein gezogen wurde kenne, gibt es da keine Mechanik, die sich hätte verklemmen können. Nur elektronische Kontakte. Das bringt mich auf die Idee durch die Vordertür den Hebel von innen zu betätigen und prompt geht die Tür wieder auf. Puhh, Glück gehabt.
Dann geht es nach Las Vegas. Ich nehme Abschied vom Little A’Le’Inn und Rachel. Auf dem Rückweg halte ich noch einmal bei der Black Mailbox an. Kurz danach kommt ein älteres Pärchen und hält ebenfalls an. Wir fotografieren uns gegenseitig und unterhalten uns kurz über die Mailbox, den ‚SpaceCamper‘ ! und Paul. Denn die nette Dame kennt den Film auch, denn als er mich fragt wie ich auf die Idee gekommen bin zur Black Mailbox zu fahren, sie erst ‚Internet‘ sagt und ich dann Paul erwähne, nickt sie verstehend.
Die Strecke nach Las Vegas ist weitgehend kerzengerade und eintönig. In Las Vegas wird das Fahren stockend, wie in allen anderen Städten auch, die ich kenne. Nur dass es in Las Vegas sehr heiß ist und man darum nicht im Auto sitzen will. Na ja, die Klimaanlage gibt ihr Bestes. Bei der Anmeldung im Office frage ich noch einmal kurz danach, ob der Platz im Schatten ist, denn das hatte das Pärchen aus den Niederlande ja gesagt, aber der Mitarbeiter meint in Las Vegas gibt es keinen Schatten! Tatsächlich hat der Wagen aber ein bisschen Schatten und der Campground hat, wie die Niederländer es sagten, einige Bäume herum stehen und es gibt tatsächlich Plätze mit etwas mehr Schatten.
Es hat jetzt so um die 30 Grad Celsius und es ist noch nicht einmal Mitte Mai. Im Van ist es unerträglich warm. Ich hoffe es wird am Abend etwas kühler. Nach der Platzerkundung koche ich mir erst einmal die restlichen Tortellini und esse zu Mittag. Dann sehe ich mit Google Maps nach, wie weit die Attraktionen von hier weg sind. Und das sind leider über 10 km! Zu viel um sie zu gehen. Im Office kaufe ich mir ein Kaltgetränk und frage dabei nach den Möglichkeiten dorthin zu kommen. Man empfiehlt mir Uber, Lyft oder Taxi. Aber bei den Taxis könnte es sein dass die Umwege machen und ich dann 100 Dollar bezahlen muss. Von den öffentlichen Verkehrsmitteln, wie einem Bus, rät sie auch eher ab, da dort die Kriminalität zu hoch ist. Wegen den Homeless People. Die Lyft App habe ich mir auch einmal kurz installiert, aber die Preise waren mit denen von Uber vergleichbar und da ich nicht noch eine Bezahlmöglichkeit installieren wollte, habe ich sie wieder gelöscht.
Als ich später noch ein drittes Kaltgetränk hole, frage ich noch einmal genauer nach, wie gefährlich es denn eigentlich hier in Las Vegas ist und sie sagt solange man sich an öffentlichen Plätzen aufhält ist es in Ordnung, aber überall anders eher nicht. Ich meine dann zu ihr dass es ja schon ziemlich gefährlich ist und sie nickt.
Mit einem Uber kostet die Fahrt zum ‚Strip‘ 20 Dollar! Da ich dann ja auch wieder zurück muss, kommen noch einmal 20 Dollar dazu. Also 40 Dollar! Also ich muss sagen so habe ich das nicht erwartet als ich den Platz hier buchte (kostet ungefähr 62 Dollar pro Nacht). Da hätte ich mir ja auch gleich ein Hotel in der Nähe des Strips nehmen können. Neben der Hitze ist dass das zweite große Negative hier.
Da hole ich mir meinen Campingstuhl und setze mich irgendwo in den Schatten und lese das im Little A’Le’Inn für etwa 18 Dollar gekaufte Script über die Area 51. Das ist überhaupt nicht reißerisch aufgemacht und beschreibt nüchtern sehr viele Details über die Area 51. Wirklich interessant.
Aber nach einiger Zeit möchte mein Körper sich mal wieder bewegen und ich mache die Gegenfrage mit ChatGPT: Welche Attraktionen gibt es in Las Vegas denn in der Nähe und da spuckt es auch schon aus:
‚Sam’s Town Hotel and Gambling Hall: Direkt neben dem Campground gelegen, bietet dieses Hotel nicht nur ein Casino, sondern auch eine Vielzahl von Restaurants und Unterhaltungsmöglichkeiten, einschließlich einer beeindruckenden Wassershow im Mystic Falls Park.‘
Ok, diese Mystic Falls will ich sehen und marschiere los. Erst einmal durch ein Parkhaus und dann müsste ich eigentlich schon da sein. Aber irgendwie laufe ich drum herum. Da kommt eine Familie und der Papa öffnet eine der undurchsichtigen schwarzen Türen. Ich werfe schnell eine Blick hinein und sehe Spielautomaten und denke da gehe ich doch einfach einmal mit. Und bin mitten in einem Spielkasino mit sehr vielen Automaten. Dort gibt es viele Räume und ich durchwandere sie all, bis ich auf einmal vor den Mystic Falls stehe. Beeindruckend! Mitten im Gebäude ein waschechter Wasserfall mit mehreren Teilfällen. Ich schaue mir auch das zweite Stockwerk an, von dem ich einen Blick auf die Fälle von oben habe. Da haben wir doch schon so eine typische Las Vegas Übertreibung, die aber zugegebener weise sehr schön anzusehen ist. Da brauche ich gar nicht zum Strip. 🙂
Zurück am Van nehme ich mein Notebook und setze mich ein Stückchen weg in den Schatten, so dass ich Tagebuch schreiben kann. Als erstmals ein Schatten auf das Aufstelldach fällt gehe ich duschen und schreib anschließend neben dem Van weiter. Ich glaube die meisten Leute haben sich jetzt Abends schick gemacht und sind irgendwie zum Strip gefahren.