Lombard Street, Cable Cars und Golden Gate Bridge

19.06.2024, Skyline Wilderness Park

Wir wissen noch nicht wo wir heute Abend schlafen werden, selbst ob wir noch einen Tag hier bleiben ist eine Option, denn meiner Frau hat es hier am Strand sehr gut gefallen. Aber dann entscheiden wir uns erst einmal los zu fahren. Im Office fragen ich noch schnell ob sie vielleicht unsere Gaskartuschen haben. Haben sie nicht, aber die Office Frau gibt uns den Tipp in einem Hardware Store in der Nähe nachzufragen. Dort gibt es die Kartuschen und ich kaufe 4 davon. Von San Francisco aus könnten wir heute Abend auch schnell wieder hier sein. Heute soll es gleich 3 Traumziele von mir auf einmal geben: Die Lombard Street, ein Cable Car und die Golden Gate Bridge. Also gebe ich als Ziel die Lombard Street ein. Ähnlich wie bei der Stanford University habe ich keine Ahnung was uns da erwartet, aber ich weiß dass ich sie sehr gerne einmal hinunter fahren will.

In San Francisco lernen wir gleich auch Chinatown kennen und ein Stück weiter sehen wir die schönen Häuser, die wir aus vielen Filmen kennen. Und eh wir uns versehen stehe ich vor der Kreuzung, auf deren anderer Seite es die extrem kurvenreiche Passage der Lombard Street hinunter geht. Als erstes sehen wir unerwartet viele Touristen, die alle versuchen ein Bild von sich oder ihren Mitreisenden zu machen. Überall an und auf der Kreuzung sind Menschen. Plötzlich bimmelt mich von links ein Cable Car an. Ich bin wohl ein bisschen zu weit auf die Straße gefahren und setze vorsichtig zurück, als das hinter mir stehende Fahrzeug mich anhupt. Aber alles Ok, das Cable Car kommt direkt vor mir vorbei und bleibt stehen, weil da die Haltestelle ist. Mein Frau hat die GoPro laufen und wir filmen alles mit. Dann fährt das Cable Car weiter, ich fahre über die Kreuzung und plötzlich ist vor mir die Straße weg. Der Bus kippt nach vorne und schon geht es die Lombard Street hinunter. Was für ein krasses Erlebnis! Es geht an hübschen Häusern mit noch hübscheren Vorgärten mit ständigem Kurvenwechsel vorbei. Mittendrin ist eine Frau die seelenruhig ihre Hecke schneidet, obwohl unaufhörlich Autos an ihr vorbei fahren. So betrachtet ist es eigentlich nicht nett von uns hier aus rein touristischen Gründen hinunter zu fahren und die Anwohner zu stören. Aber vielleicht leben die Leute hier auch weil die Straße so berühmt ist.

Unten angekommen schlägt meine Frau vor sie noch einmal zu fahren und nach zwei mal Abbiegen stehen wir vor einer Steigung, wo mein Deutschlands Städte gewohnter Verstand erst einmal denkt ‚Da kommt der Bus auf keinen Fall hoch‘ und dann schafft er es doch. Auf einer Seitenstraße bergab hoffe ich sehr dass die Bremsen in Ordnung sind. Nach der zweiten Runde suchen wir einen Parkplatz und finden auch einen genau auf der Straße unter den spektakulären Kurven. Noch niemals habe ich den Bus seitlich auf einer so abschüssigen Straße geparkt. Öffne ich die Tür, muss ich aufpassen dass sie mich nicht erschlägt! Wir gehen die Straße hinunter in ein Café und bestellen uns jeder einen Kaffee.

Ich habe aber ein fotografisches Problem: Denn es gibt keine Möglichkeit die Straße von einem oberen Standpunkt so zu fotografieren, dass die Straße komplett mit ihrem Verlauf zu sehen ist. Eigentlich müsste ich jetzt mit dem Quadcopter fliegen. Aber meine Frau meint ich sollte es lieber lassen. Das sehe ich einen jungen Mann der genau das macht. Nachdem er seinen Quadcopter gelandet hat frage ich ihn ob es erlaubt ist hier zu fliegen und erkläre auch gleich dass ich ihm nichts Böses will sondern selbst einen Quadcopter habe und fliegen möchte. Er meint er hätte in seiner App keinen Hinweise bekommen dass es nicht erlaubt sei und der Platz wäre auch weit genug vom nächsten Flugplatz weg. Alles klar, ich starte meinen Quadcopter und keine 2 Minuten später hole ich ihn mir wieder und habe eine schöne Luftaufnahme von der Lombard Street.

Dann geht es zur Golden Gate Bridge, deren Hauptpfeiler oben noch in den Wolken stecken. Zuerst halten wir an einem Vista Point, von dem aus man die Brücke schon einmal gut sehen kann, der aber leider seitlich nicht weit genug weg ist, um schöne Aufnahmen von der ganzen Brücke zu machen. Trotzdem sind hier sehr viele Leute und es gibt kleine Stände, an denen Leute Hot Dogs oder Obst anbieten. Ich hole mir einen Hot Dog. Ich finde der passt mir gut heute und auch gut zur Golden Gate Bridge. Dann geht es weiter zum von ChatGPT vorgeschlagenen Battery Spencer Aussichtspunkt. Dort angekommen warten wir im Auto auf besseres Licht, was auch dann tatsächlich ab und zu die in Form einer die Wolkendecke durchdringenden Sonne für kurze Zeit erscheint, so dass die Farben etwas besser zur Geltung kommen. Hier ist es extrem windig und kalt. Wir machen eine Menge Bilder von der Brücke und uns mit der Brücke.

Beim Warten haben wir uns als Campground für den heutigen Tag für den Skyline Wilderness Park entschieden, der zwar keine 100 km entfernt ist, aber durch einen Stau und stellenweise ziemlich schwergängigen Verkehr benötigen wir fast 2 Stunden um dorthin zu kommen. Der Platz ist ganz Ok, aber die Restrooms sind weit weg und wir stehen nicht so schön. Dafür gibt es den ‚Martha Walker Native Habitat Garden‘, den wir gleich nach Ankunft einmal besuchen, der aber auf mich einen etwas vertrockneten Eindruck macht. Später lernen wir Duke und Dua aus Las Vegas kennen, die ursprünglich aus Hawai kommen, mit denen wir ein ebenfalls nettes Gespräch führen. Sie bringen uns auf die Idee ‚City of Ten Thousands Buddhas‘ zu besuchen und am Abend bei der Lost Coast im ‚Shelter Cove RV Campground‘ zu übernachten.

Das war ein toller Tag! Direkt an der Lombard Street haben wir nicht nur diese sondern auch gleich noch ein Cable Car sehen und fotografieren können. Die Lombard Street sind wir gleich zwei Mal gefahren und haben dabei GoPro Aufnahmen gemacht. Und über die Golden Gate Bridge sind wir gefahren und haben schöne Bilder von ihr gemacht.

Ich war ja jetzt schon auf vielen Campgrounds in den USA und ich weiß auch, dass die staatlichen Campgrounds der Natur Parks meist nicht so gut ausgestattet sind wie die privaten, aber in vielen Fällen geht das schon in Richtung grenzwertig bzw. ekligen Restrooms und Duschen. Ich meine alles sieht ranzig und verkommen aus. Mir ist auch aufgefallen, dass es oft in den Restsrooms Waschbecken gibt, in denen der Wasserstrahl so nahe am hinteren Beckenrand verläuft, dass ich mir kaum vernünftig die Hände waschen kann, da ich beim Hände reiben ständig an diesen Rand stoße. Oder ich muss alle 2 – 3 Sekunden den, als Ersatz für einen vernünftigen Drehhahn, ‚Push‘-Knopf drücken damit überhaupt Wasser fließt. Auch dann ist es nahezu unmöglich sich vernünftig die Hände zu waschen. Auch abends beim Gesicht waschen oder Zähne putzen sind das Unannehmlichkeiten, die einem den Spaß am Platz vergällen. Anfangs dachte ich die Amerikaner sind zu doof vernünftige Waschbecken zu bauen. Mittlerweile ist mir aber klar geworden, dass es bei den Waschbecken mit dem zu nahe am hinteren Beckenrand verlaufenden Wasserstrahl einfach nur am extrem reduzierten Wasserdruck liegt! Und wohl auch die Push-Knöpfe, die eingesetzten Strahlvervielfacher, die dann mit hohem Druck ein paar hauchdünne Strahlen spritzen, alles nur Maßnahmen sind um den Wasserverbrauch zu reduzieren. Wenn ich dann aber, so wie wir durch das Hinterland gefahren bin und die riesigen landwirtschaftlichen Flächen sehe, die alle künstlich mit extra verlegten Leitungen mit Wasser versorgt werden, so finde ich das ziemlich armselig. Und ein Armutszeugnis für das Land.

 

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert