06.07.2024, Burns RV Park
Heute bin ich in der Nacht um 1:00 Uhr aus dem Schlaf geschreckt, da das Smartphone neben mir gebimmelt hat. Meine Frau hat sich mit den Zeiten vertan und mich versehentlich angerufen. Nach kurzem Gespräch darf ich weiter schlafen. Am Morgen will ich mir gerade einen Kaffee kochen, da sehe ich einen Mann, der sich vor dem Waschhaus an einer Thermokaffeekanne bedient. Da erinnere ich mich, dass das die Dame vom Office das gestern auch angeboten hatte. Als stelle ich das Gas vom Kocher aus und probiere erst einmal den Kaffee. Diesmal mit Milch von meiner Frau, die ich noch im Kühlschrank gefunden habe. Leider ist die Milch schon sauer und ich gieße sie später in die Toilette. Eine zweite Portion reichere ich mit meinem Milchpulver an und er schmeckt nicht ganz so schlimm wie ich gedacht habe. Später koche ich mir noch einen Nescafé Kaffee. Beim Frühstück von Weißbrot mit Marmelade und Kaffee telefoniere ich wieder mit meiner Frau und da stellt sich heraus, dass das gestern genannte Problem sich mittlerweile relativiert hat. Das beruhigt mich ein bisschen. Damit ich nicht am Nachmittag so viel Stress mit den Campgrounds habe, gelingt es mir heute morgen auch noch einen Platz auf dem Burns RV Park zu reservieren.
So breche ich heute etwas entspannter in Richtung Willamette auf. Ein Drittel der heutigen Strecke geht durch wunderschöne Berglandschaften mit vielen Bäumen. Ganz am Anfang, noch nicht weit von Stanley entfernt, gibt es immer wieder an den Seiten der Straße Campgrounds oder einfach Plätze an denen ich Wohnmobile und Zelte sehe. Als ich an einem schönen Fluss vorbei komme, halte ich an, gehe ein Stück zum Fluss und mache Bilder. An einer anderen Stelle steht ein Schild mit Hot Springs und denen fahre ich auf einer Schotterstraße nach. Leider finde ich sie nicht und muss wieder zurück.
Die schöne Straße bedeutet aber auch dass ich nur langsam vorwärts komme. An einer Passabfahrt fahre ich plötzlich an einem gegen die Bergwand gefahrenen Pickup vorbei. Der Unfall muss vor wenigen Sekunden passiert sein, da man noch Staubwolken sieht. Es haben aber zum Glück auch schon Amerikaner angehalten und laufen zu dem Wagen. Ich halte auch kurz an und es sieht so aus als ob der Fahrer schon ausgestiegen ist. Ich könnte wegen meines schlechtem Englisch wahrscheinlich sowieso nicht viel helfen. Mittlerweile ist 14:00 Uhr herum und ich habe einen Mordshunger. Bis jetzt ist noch kein McDonalds aufgetaucht. Dann kommen wieder Highways oder Interstates und es geht schneller voran. Jetzt kommt auch eine Stadt mit einem McDonalds, da esse ich erst einmal. Dann geht es weiter. Leider steigt die Temperatur immer weiter an, einmal sehe auf dem Bus Display eine Temperatur von 40 Grad!
Übrigens ging heute auch einmal wider die SOS Notruffunktion Fehler Meldung des Busses an.
Als ich in Burns ankomme, sind es immer noch 33 Grad! Im Office frage ich extra noch einmal nach einem Schattenplatz und ich darf mich mitten auf eine Wiese hinter dem Office in den Schatten stellen. Das bringt einiges, aber nicht genug!
Ein alter Motorradfahrer mit einer 42 Jahre alten Goldwing campt neben mir. Und eine Stunde später fährt ein Pickup mit einem RV Trailer auf den Platz hinter mir, der eigentlich vorher mir war. Er steht ziemlich nahe und ich fahre mit dem Van noch ein Stückchen mehr auf die Wiese. Nachdem die Trailerbesatzung sich eingerichtet haben, bekomme ich von ihnen eine Pappschüssel mit 3 eiskalten Melonestücken! Das ist sehr nett!
Hier kann man nichts machen. Der einzige Weg weg ist die staubige Straße und da habe ich jetzt keine Lust darauf. Also sitze ich neben dem Van, mache Internet und lese viel. Im Office kaufe ich mir noch 2 Dosen Getränke für 2 Dollar zusammen. Das sind ja mal nette Preise. Am Abend esse ich noch einen Chefsalat vom Walmart und später noch eine Dose Ravioli. Um 9:00 gehe ich duschen und will dann eigentlich noch draußen sitzen und schreiben. Aber jetzt sind auf einmal jede Menge Stechmücken da und ich muss mich in den warmen Bus verziehen. Einige Stechmücken sind mit rein und ich muss sie einzeln töten.
Ich schreibe Tagebuch und hoffe dass die Temperatur weiter sinkt.