In der Welt der Tastaturen gibt es so manche technische Schlacht zu schlagen – und wer hätte gedacht, dass der leiseste Schrei der Branche ausgerechnet von be quiet! kommt? Die Light Mount und Dark Mount sind das akustische Äquivalent zur Einführung einer Flüsterpolitik in einem Rockkonzert, wobei be quiet! nicht nur ein leises Wörtchen, sondern gleich einen ganzen harmonischen Klangteppich mit ins Gespräch bringt.
Die Dark Mount, mit ihrem modularen Aufbau und den glühenden Display-Tasten, ist sicherlich das Flagship-Model, das sich vor Razer und Corsair nicht verstecken muss – auch wenn man manchmal das Gefühl hat, ihre Modularität sei eher ein Puzzle für Fortgeschrittene. Wäre die Tastatur eine Pizza, könnte man den Zahlenblock nach links verschieben und den Medienbereich je nach Vorliebe als Extra-Käse ordern – gut für alle, die sich ihrer Tasten-Zutat mehr als nur bewusst sind.
Die Tasten selbst sind wohl das Highlight dieser technischen Referenz. Mit der Präzision eines schweizer Uhrwerks – oder sollten wir sagen, einem schweizer Uhrmacher mit besonders leisen Schuhen – gleiten die Finger über das Nylon-POM-Kunststoff-Duett, das harmonisch mit Schmierung die Reibung zähmt und den Schall in die Schranken weist. Ja, selbst der schüchterne Koffeinschock am Morgen wird durch die speziell konstruierten Dämpfer sanft abgefedert.
Der Versuch, die Tastatur durch Hot-Swap-Sockel und die Option, zwischen verschiedenen Tastern zu wechseln, zur Alleskönnerin zu machen, erinnert an die ewig strebende Suche nach dem heiligen Gral unter den Eingabegeräten. Und während die Cherry-Stabilisatoren das Klappern in die Knie zwingen, bleibt am Ende des Regenbogens dennoch eine kleine Stellschraube für Perfektion übrig – aber wer mag schon Perfektion, wenn das Streben danach so viel Spaß macht?
Im alltäglichen Gebrauch fällt die Lautstärke so gering aus, dass Schallpegel-Messgeräte vor Neid grün werden könnten. Doch spätestens wenn die Nachbarn des Sharkoon SGK50 S3 anfangen, Beschwerden über Lärmbelästigung einzureichen, wird klar: be quiet! hat, was es verspricht – nämlich stille Brillanz im Tastaturformat.
Und die Software? Sie ist so funktional wie die Taschenlampe auf dem Smartphone – man benutzt sie selten, aber wenn, dann ist man froh, dass sie da ist. Die FN-Ebene lässt sich nach Herzenslust programmieren, außer natürlich, man wollte der FN-Taste persönlich einen neuen Job zuweisen – hier ist be quiet! konservativer als ein System-Administrator beim Wartungstag.
Am Ende ist die Innovation von be quiet! ein bisschen wie das Gitarren-Solo im Instrumental-Stück. Geschmackssache, aber sicherlich ein Genuss für all jene, die die Stille zu schätzen wissen. Ob man gleich einen ganzen Chor an Display-Tasten braucht, sei dahingestellt, aber eine orchestrale Stille haben sie definitiv im Griff. Was bleibt, ist das Gefühl, dass be quiet! die Tastenwelt ein wenig leiser, aber umso faszinierender gemacht hat. Stille Wasser sind schließlich tief – und in diesem Fall auch tief beeindruckend.