
Stellen Sie sich vor, Sie stünden vor den Toren eines verlockenden Vergnügungsparks, dessen Attraktionen noch im Bau sind. Der Eintritt würde Ihnen zwar gewährt, doch die Achterbahnen und Karussells, die Sie sich erträumt haben, sind noch nicht betriebsbereit. Ähnlich gestaltet sich aktuell die Welt des modernen Handheld-Spielens – ein Schlaraffenland in spe, dessen beste Versprechen noch in der Zukunft liegen.
Derzeit ist die Vorfreude groß, denn Geräte wie der Nintendo Switch 2 versprechen nichts weniger als die Erfüllung lang gehegter Spielerträume. Die Vorstellung, Cyberpunk 2077 in der U-Bahn oder Pokemon mit flüssiger Bildrate unter freiem Himmel zu erleben, ist zweifellos faszinierend. Doch bis die Regale wieder bestückt sind, bleibt vielen nur die Geduld, denn die populärsten Modelle sind schlichtweg ausverkauft.
Selbst der versierte Gamer, der einst mit chirurgischer Präzision das ideale Gerät auswählte – sei es der Asus ROG Ally X oder das Lenovo Legion Go S – muss sich dieser Tage mit signifikanten Preisanpassungen arrangieren. Die Preise dieser Geräte sind geradezu sprunghaft gestiegen, und das gleichsam unerklärlich. Ein solches Marktverhalten mag an geopolitischen Faktoren wie den China-Tarifen liegen, doch Transparenz seitens der Hersteller? Fehlanzeige.
Für diejenigen, die nicht auf die aktuellen Top-Modelle zugreifen können, bleibt der Griff zu den Vorgängern. Doch auch diese Auswahl gleicht einem Tanz auf dünnem Eis, da kompromissbeladene Erstgenerationen nicht immer die versprochenen Qualitätsstandards erfüllen. Der vermeintliche Sparfuchs mag hier und da ein Schnäppchen wittern, aber nur zu leicht wird das Fehlen einer optimierten Batterieleistung übersehen – ein Merkmal, das dem unbedarften Käufer möglicherweise den Spielspaß verleidet.
Inmitten dieses Durcheinanders lässt sich jedoch ein Lichtblick erkennen. Valve und Microsoft lassen die Spielerschaft aufhorchen: Die Integration von SteamOS auf Geräten jenseits des Steam Decks und ein abgespecktes Windows speziell für Handhelds versprechen eine Zukunft, in der sich technische Sorgen in Luft auflösen könnten. Doch all diese Vorhaben stecken noch im Experimentierstadium – und bis zur vollständigen Entfaltung bleibt so manches Fragezeichen in der Luft hängen.
Die Zukunft der Handhelds verspricht in der Tat Großes: Eine harmonische Koexistenz von Windows und SteamOS könnte das Blatt auf revolutionäre Weise wenden. Doch im Moment gebührt der Vorfreude eine würdige Bühnenpause. In dieser Zeit der Geduld dürfen die Spieler sich auf das Unerwartete vorbereiten und einer Zukunft entgegensehnen, die möglicherweise noch glanzvoller ist, als wir es uns erträumen. So bleibt uns nichts zu tun, als unsere Spiellust bis zur Reifezeit der Handheld-Revolution in geduldige Bahnen zu lenken.