Chillen am Pazifik

21.06.2024, Shelter Cove RV Campground

Bis zum von Duke und Dua beschriebenen Shelter Cove RV Campground müssen wir laut Google Maps fast 4 Stunden fahren. Darum geht es schon früh los. In Fort Bragg halten wir bei McDonalds an und frühstücken. Hinter Fort Bragg fahren wir zum Glas Beach und meine Frau sucht nach Glassteinen. Die sind hier natürlich schon komplett abgegrast worden und wir hätten eigentlich zu ein paar Geheimorten fahren müssen, haben aber heute wenig Zeit. Dann merke ich dass es mir nicht gut geht und wir fahren noch einmal zu den McDonalds Restrooms.

Kurz hinter Leggett müssen wir plötzlich stark verlangsamen und schließlich stehen bleiben. Von weitem sehen wir nur einen Lastwagen vor einer Kurve. Plötzlich kommt auf der anderen Seite ein Wohnmobil hoch und bleibt dann am Straßenrand stehen. Im gleichen Moment sehen wir wie auf der rechten Seite des Lastwagens eine Rauchwolke empor steigt. Möglicherweise ist die Bremse heiß gelaufen und hat irgendetwas entzündet? Ein Mann steigt aus dem Wohnmobil und läuft mit einem Feuerlöscher zum Lastwagen. Die Rauchwolke wird wieder kleiner. In unserer Schlange bewegt sich nichts mehr. Ich steige aus und laufe ein Stück in Richtung des Lastwagens und kann dann auch besser in die Kurve hinein sehen. Da sehe ich den wahren Grund für unseren Stillstand: Ein anderer Lastwagen ist in der Kurve nach rechts gekippt und liegt komplett auf der rechten Seite der Straße!

Als es dann endlich weiter geht ist meine Frau nicht mehr da. Sie ist inzwischen nach hinten gelaufen um ein Verkehrsschild zu fotografieren, auf dem extra angezeigt wird, dass Lastwagen auf dieser Strecke umfallen können! Während des Einsteigens in den Van sehe ich meine Frau und rufe ihr laut zu schnell zu mir zu kommen. Gerade als ich losfahren will steigt sie ein. Sonst hätte ich hinter der Unfallstelle angehalten und auf sie gewartet.

Der größte Teil der heutigen Strecke geht am Pazifik entlang und wir können ihn immer wieder sehen. Die Strecke ist sehr kurvenreich und mit ihrer Länge fordernder als viele Alpenpässe. Außerdem fahren wir deutlich länger als von Google angegeben. Ich fahren heute an reiner Fahrzeit an die 6 Stunden. Und was anfangs Spaß gemacht hat, mit dem Bus die Kurven zu surfen, wird irgendwann anstrengend und ermüdend. Der Bus macht seine Sache sehr gut. Er lässt sich ohne Kraftaufwand und sehr direkt lenken. Die Luftfederung schluckt fast alles weg. Er liegt immer satt auf der Straße. Ich hätte vor dem Kauf nicht gedacht, dass sich ein VW Bus so spielend fahren lässt!

Trotzdem wünsche ich mir am Nachmittag dass wir endlich ankommen. Auch zum Schluss geht es noch einmal extrem steil und haarnadelmässig den Berg hinunter. Ein Schild warnt vor der stelen Straße und fordert auf nur mit kleinen Gängen zu fahren. Dann sind wir endlich da! Beim Ankommen sehen wir schon die Anlage und die meisten Plätze liegen in der Sonne. Während ich kurz auf die Toilette verschwinde ist meine Frau schon ins Office und fragt nach einem Schattenplatz. Den wir dann mit der Platznummer 77 auch unter einem großen Baum bekommen. Die Anlage liegt nicht weit vom Ufer des Pazifiks entfernt. Es gibt ordentliche Toiletten und für die Duschen benötigt man keine extra Quarter und es kommt heißes Wasser mit genügend Druck heraus. Es gibt einen kleinen Laden und ein einfaches Restaurant. In der Nähe sind noch andere Lokale und eine Start- und Landebahn für kleine Flugzeuge! Es gibt keinen Tower oder so. Die Piloten müssen dass selbst regeln. Eine Mitarbeiterin vom Campground erzählte uns dass wir ruhig auf der Landebahn spazieren gehen dürfen, nur halt aufpassen. Ab und zu gibt es Unfälle. Sie sagt hier würden Movie Stars wohnen und manche Leute einfach nur zum Mittagessen hierher fliegen.

Wenn wir über den Platz gehen kann ich immer wieder heiß gelaufene Bremsen riechen, die von Fahrzeugen stammen die gerade hier angekommen sind. Es scheint wirklich nicht ganz einfach zu sein hierher zu kommen, es sei denn man fliegt hierher, was die Besucherzahl natürlich etwas einschränkt. Der Platz ist also ziemlich abgelegen und meine Frau ist sehr glücklich mit ihm. Mir ist es hier ein bisschen langweilig, aber um einmal auszuruhen ist es hier sehr schön.

Zum Abendessen holen wir uns Fish and Chips und verspeisen sie draußen vor dem Gmeinschaftsraum auf einer Sitzgelegenheit. Ein bisschen später kommen zwei Männer von der Highway Patrol und setzen sich eine Bank weiter und essen auch etwas. Da werde ich etwas unruhig. Die haben bestimmt Colts dabei und man weiß ja seit Rambo 1 wie willkürlich so Sheriffs sein können. 🙂

Später duschen wir und gehen noch einmal zum Strand vor. Den restlichen Abend verbringen wir vor und im Bus mit Blick auf den Sonnenuntergang und den Pazifik.

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