Gechillt durch den Tag

22.06.2024, Shelter Cove RV Campground

Meine Frau hat lange geschlafen und ich wurde schon früh von einem Anruf meiner Tochter aufgeweckt. Nach 2 Kaffee stand sie aber auch auf und wir sind zum Restaurant und haben uns etwas zum Frühstücken bestellt. Im Laufe des Vormittags sind immer mehr Flugzeuge hier gelandet und für Flugzeugbegeisterte ist das ein Fest. Sie fliegen teilweise ganz dicht über dem Campground ein um wenige Meter weiter mit den Rädern auf der Landebahn aufzusetzen. Eigentlich könnten wir uns einfach die Campingstühle in Richtung der Landebahn aufstellen und den ganzen Tag zusehen wie die Flugzeuge starten und landen oder ihre Parkposition einnehmen. Es scheint Piloten zu geben die hierher zum essen kommen, die Passagiere transportieren, zum Golf Spielen kommen oder den Lost Coast Hiking Trail gehen wollen, wie wir später erfahren werden.

Es gibt Wanderer oder Spaziergänger die über die Landebahn wandern und Hirsche und Rehe die es ihnen gleichtun auf der Suche nach etwas zu knabbern. Kommt ein Flugzeug sind alle absolut gelassen. Die Rehe gehen gechillt weiter und der Pilot leitet gechillt die Landung ein, beide in der Gewissheit das nichts passieren wird.

Auch wir wandern einmal über die Landebahn und sehen uns an einer Stelle die schon geparkten Flugzeuge von nahem an. Später macht meine Frau einen langen Strandspaziergang und ich setze mich in die Nähe des WiFi Hotspots um Emails zu schreiben und eine Reihe meiner Reiseartikel auf mein Blog hoch zu laden. Zuvor habe ich mir noch einen Hamburger zum Mittagessen geholt. Später treffen wir uns am Van. Meine Frau will noch einen anderen Bereich des Strandes erkunden und ich einmal selbst zu Fuß die Gegend schnellen Schrittes erkunden.

Ich marschiere abermals in Richtung des Endes der Landebahn los, entdecke dass dort auch schon wieder das Ufer ist und ein netter Trail beginnt, den ich schnell empor gehe. Mehrmals sehe ich eine Schild mit einer Warnung vor Bären, so dass ich mir schon so meine Gedanken mache und mich ärgere, dass ich noch immer kein Bärenspray besitze. Der Trail ist so steil, das ich schnell ins Schwitzen gerate, aber leider nicht lange genug um mich dauerhaft zu fordern. Ich komme an der Hickory Road wieder auf die Straße aber es gibt keinen weiteren Trail wieder bergab, so dass ich auf der Teerstraße zurück muss. Schon wieder in der Nähe der Landebahn entdecke ich Füchse die sich auf dem Hof eines Wohnhauses aufhalten. Als ich auf sie zugehe laufen sie nicht weg und ich kann sie ganz gut fotografieren. Erst als ich noch näher komme stehen sie auf und gehen gechillt etwas zurück. Auf der anderen Seite des Hauses befinden sich einige Rehe im Garten, die ebenfalls sehr gelassen sind.

Am Abend koche ich Nudeln und Tortellini, die wir mit einem Rest Tomatensoße verspeisen. Anschließend sitzen wir draußen und es weht ein ziemlich kalter Wind. Die letzten Flugzeuge verlassen Shelter Cove, die Sonne geht über dem Meer unter und wir sitzen neben dem Van und sehen uns alles an. Shelter Cove ist ein einsamer Ort am Pazifik. Die Menschen hier wollen Abgeschiedenheit und sind glücklich damit. Wir fühlen uns mit ihnen wohl. Ein Mann kommt vorbei und fragt vorsichtig wie der Van denn hier in die USA gekommen ist. Im Verlauf eines kurzen Gespräches sagt er uns dass es hier viele Volkswagen Fans gibt, die bereit wären für unseren Van sehr viel Geld zu zahlen. Auf einmal schlägt das Wetter um und es wird sehr warm. Wir können es uns überhaupt nicht erklären, aber wir können die Jacken ausziehen. Im Van ist es auf einmal viel kühler als draußen, darum machen wir die Tür weit auf und sitzen noch lange in der plötzlichen Wärme draußen und unterhalten uns. Es ist ein sehr schöner Abend.

 

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