Ah, Homeserver. Diese kleinen Wunder der Technik, die irgendwo zwischen einem überdimensionalen USB-Stick und einem Mini-Rechenzentrum liegen. Wie enthusiastisch die Redakteure hier über ihre Eigenkreationen berichten, erinnert doch stark an Heimwerker-Blogs, nur dass hier nicht die heimische Werkbank, sondern das Heimnetzwerk erweitert wird.
Was jedoch die Hardware-Wahl betrifft, zeigt sich wieder einmal: Alte Bürorechner sind die neuen Kartoffeldrucker der IT-Welt. Warum viel Geld für einen Raspberry Pi ausgeben, wenn der freundliche Recycler von nebenan Ihnen einen ausgedienten Thin-Client für unter 100 Euro anbietet? Und das Beste daran: Sie brauchen keinen Lüfter, denn die einzige Hitzequelle sind die Streitgespräche über RAID-Level und Docker-Container.
Das eigentliche Herzstück eines jeden Homeservers – die Software – entpuppt sich als wahres Füllhorn an Möglichkeiten. Von Adguard Home bis Unraid, der Homeserver ist der Kessel Buntes der IT. Hat man einmal die Container aufgespannt, laufen sie wie von selbst, bis man merkt, dass einer der Dienste einem kryptischen Update-Hinweis zum Opfer gefallen ist. Aber keine Sorge, mit einem beherzten Klick auf „Update erforderlich“ ist das Problem schnell gelöst. Zumindest in der Theorie.
Auch die Rolle des Homeservers als Medien-Server ist nicht zu unterschätzen. Plex, Jellyfin und Co. ermöglichen es, die eigene Filmsammlung zu streamen, ohne auf diverse Anbieterplattformen angewiesen zu sein, was besonders nützlich ist, wenn die Internetverbindung mal wieder so stabil ist wie ein Kartenhaus auf einem Trampolin.
Schlussendlich bleibt festzuhalten: Ein Homeserver ist wie ein gutes Schweizer Taschenmesser, nur etwas weniger portabel und um ein Vielfaches spannender. Egal ob für die Datenspeicherung, die Smart-Home-Automatisierung oder das bescheidene Hosting von achtzig Services in Docker – hier findet jeder seine Nische. Und wenn nicht, dann hat man zumindest eine gute Ausrede, um noch mehr Zeit im Keller zu verbringen.