02.07.2024, Comfort Suite Airport Hotel
Zwischen 6:00 Uhr und 9:00 Uhr gibt es Frühstück und so gegen 8:00 Uhr haben wir es in den Frühstücksraum geschafft. Auch das Frühstück ist zwar typisch amerikanisch, aber deutlich besser als dass in meinem Hotel in Baltimore. Es gibt so einer Art Rühreiminipfannkuchen, man kann sich Waffeln machen, Toast toasten, Joghurt und Quark nehmen, aus einer Kaffeemaschine oder einer Kanne Kaffee nehmen. Ich sorge jedenfalls tüchtig für den Tag vor. Dann hängen wir noch ein bisschen im Zimmer ab, meine Frau ruft unsere jüngere Tochter an und ich rede über eine Stunde mit unserer älteren Tochter. Dann geht es mit einer Straßenbahn in die Stadt zum Temple Square. Unterwegs sehen wir an einigen Stellen Menschen, denen es offensichtlich nicht so gut geht, wir nehmen an dass es ‚Homeless People‘ sind. Leider wird der Tempel selbst renoviert bzw. bekommt einen erdbebensicheren Unterbau und man hat aufgrund rundum aufgebauter Gerüste keine Möglichkeit einen freien Blick auf das wirklich imposante Bauwerk zu erhalten.
Was auffällt sind im Zweierpaket herumstehende oder gehende junge Damen, die einen immer sehr freundlich ansehen oder ansprechen. Einmal winkt mir sogar eine freundlich zu und ich bin etwas irritiert, denn wenn ich in Deutschland in der aktuellen Zeit einer jungen Dame zuwinken würde, so wäre das vermutlich ziemlich daneben. Diese Damen oder vielleicht eher Mädchen sind vermutlich auf missionarischem Kriegspfad und bieten an, jederzeit kompetente Antworten zu geben, wenn wir etwas genauer wissen oder erklärt haben möchten.
Gegenüber vom Temple Square befindet sich das Conference Center Theater. Es hat eine bemerkenswerte Architektur und einen Garten auf dem Dach, den wir gerne besichtigen wollen. Kaum durch den Eingang erschlagen uns viele Gemälde mit christlichem Hintergrund. Diese sind anders als dass was wir aus deutschen Museen oder Burgen kennen. Sie sind meist viel jünger, leuchten viel mehr und haben oft die Wirkung einer Fotografie. Die Protagonisten der Bilder sehen eher wie Schauspieler aus aktuellen Hollywood Filmen aus. Insgesamt gibt es mindestens 4 Stockwerke, die wir empor steigen. Die Restrooms sind die besten die ich je in den USA, und vermutlich auch überhaupt, gesehen habe.
Schließlich kommen wir in einen schier gigantischen Raum, der, wie wir später nachlesen, für über 12000 Menschen Platz bietet, und in dessen Zentrum eine gewaltige Orgel steht auf der, wie es der Zufall will, gerade ein Organist spielt. Ehrfürchtig setzen wir uns in eine der Reihen und hören eine Zeit lang zu. Ich muss zugeben, das hatte ich so nicht erwartet und es ist wirklich beeindruckend. Der Raum ist von der Größe her vielleicht allenfalls mit dem Innenraum der Sphere in Las Vegas zu vergleichen.
Die Mormonen, die für all das verantwortlich sind, haben bei uns für viel Gesprächsstoff gesorgt. Später gehen wir noch eine riesige Pizza essen und zum Abschluss des Tages noch kurz in in ein Museum, in dem unter anderem auch die Entstehung der Mormonen erklärt wird. Aber ehrlich die Geschichte trieft dermaßen vor Unwahrscheinlichkeit, dass sie uns die eben gewonnene Faszination an den Mormonen gleich wieder nimmt. Aber es bleibt hängen dass die Mormonen scheinbar nicht arm sind, wenn sie solche Gebäude bauen und ihren riesigen Tempel mit offensichtlich gewaltigem Aufwand erdbebensicher machen können. Da kommt zum einen die Frage auf warum das so gut funktioniert und warum Menschen Mormonen sein wollen? Und die freundlichen jungen Damen suggerieren einem dass die da auch gerne dabei sind.
???
Wir wollen nicht so spät zurück kommen und fahren mit der Straßenbahn um etwa 16:30 Uhr wieder zurück zum Hotel. Zu Abendessen hat meine Frau noch Gemüse und ich eine Instantsuppe. Da es im Hotel auch eine Laundry gibt, waschen wir meine große Decke und das Kopfkissen.