Für Glücksspiele kann ich mich in keiner Weise begeistern. So war ich zum Beispiel dieses Jahr ein paar Tage in Las Vegas und habe nicht einmal einen der Automaten auch nur angerührt. Doch jetzt habe ich ein Glücksspiel gefunden, welches mein nerdiges Wesen angesprochen hat. Last Euch erzählen:
Vor ein paar Wochen bin ich zum ersten Mal über die Nerdminer Anzeigen bei Alieexpress gestoßen. Ich fand die auf den Displays gezeigten Grafiken in den Anzeigen interessant und begann mich dafür zu interessieren. Ich hatte gleich die Vermutung das es etwas mit Bitcoins und ‚minen‘ zu tun hat, ein Thema welches mich schon länger interessiert, aber nun leider schon lange abgefahren ist. Bei der Untersuchung fand ich heraus dass die scheinbar auf dem Lilygo T-Display-S3 laufen und so eines hatte ich noch hier herum liegen. Anstatt also auf die teuren Angebote der fertigen Nerdminer zuzugreifen, flashte ich mir einfach einen.
Mit Hilfe der Seite Bitronics DIY Flasher konnte ich die Nerdminer Software schnell auf das T-Display übertragen. Das geht aber offenbar nur mit Microsoft Edge oder Google Chrome und ich setze Firefox ein. Darum habe ich ausnahmsweise Edge aufgerufen. Den Sourcecode bekommt Ihr bei GitHub. Eine gute Anleitung findet Ihr hier.
Damit der Nerdminer los minen kann, hat er beim ersten Einschalten den Access Point (AP) Modus des ESP32 aktiviert und kann darüber konfiguriert werden. Neben den Zugangsdaten zum Wifi benötigt er eine ‚BTC Address‘. Die wiederum ist Bestandteil einer Wallet, welche ich noch nicht besaß und von der ich auch überhaupt keine Ahnung hatte. Darum habe ich das Experiment an dieser Stelle erst einmal beendet. Ich kenne mich mit Bitcoins überhaupt nicht aus und habe Sorge irgendetwas falsch zu machen und dann möglicherweise versehentlich wichtige Daten zu veröffentlichen oder um Geld betrogen zu werden. Damit ich wieder eine andere Software auf das T-Display aufspielen konnte, musste ich es vorher mit folgendem Befehl löschen:
esptool.py --port COM20 erase_flash
Die Angabe für den COM Port müsst Ihr natürlich durch den bei Euch verwendeten COM Port ersetzen. Könnt Ihr zum Beispiel durch den Gerätemanager heraus finden. Anschließend kann man das T-Display wieder mit der Arduino IDE bespielen.
Seit etwa einem Jahr habe ich einen Flipper Zero und vor ein paar Tagen habe ich entdeckt, dass es für diesen eine Crypto Wallet namens FlipBIP gibt.
Die könnt Ihr von der Flipper Lab Apps Seite direkt auf Eurem Flipper Zero installieren. Ich glaube das geht aber auch nur wieder über Edge oder Chrome. Ich hatte mir vor kurzem die komplette Momentum Firmware auf den Flipper geflasht und da war sie schon dabei – glaube ich. Außerdem habe ich vor ein paar Tagen entdeckt, dass ich den Nerdminer auf das alte T-Display von Lilygo flashen kann. Und die kann man manchmal sehr günstig bekommen:
Für das alte T-Display hatte ich vor einigen Jahre ein Gehäuse designt, welches ich mit meinem guten alten Ultimaker 2 ausdrucken kann und welches ich auch für meinen Bluetti Kompanion DBBridge verwende.
Aber warum das alles? Na, theoretisch kann man mit dem Schürfen (minen) von Bitcoins sehr reich werden. Doch mittlerweile benötigt es schon sehr leistungsfähige und stromfressende Hardware um da noch in vernünftigen Zeiträumen davon zu profitieren.
ChatGPT:
‚Wenn Sie einen Bitcoin-Block erfolgreich minen, erhalten Sie derzeit eine Blockbelohnung von 3,125 Bitcoins.
Bei einem aktuellen Bitcoin-Kurs von etwa 71.440,28 € pro BTC ergibt sich folgende Berechnung:
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Blockbelohnung: 3,125 BTC × 71.440,28 € = 223.251,88 €
Zusätzlich zu dieser Blocksubvention erhalten Miner die Transaktionsgebühren aller in diesem Block enthaltenen Transaktionen. Die Höhe dieser Gebühren variiert je nach Netzwerkaktivität und kann zwischen 0,1 und 1 Bitcoin pro Block liegen.
Bitte beachten Sie, dass die Wahrscheinlichkeit, mit einem Gerät wie dem NerdMiner 2 einen Block zu finden, extrem gering ist. Daher dient ein solches Gerät hauptsächlich zu Lernzwecken und nicht zum Erzielen von Gewinnen.‘
Doch wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einen Block zu finden?
ChatGPT:
‚Mit einer Hashrate von etwa 55 KH/s ergibt sich die Wahrscheinlichkeit, mit einem NerdMiner 2 innerhalb eines Tages einen gültigen Bitcoin-Block zu finden, wie folgt:
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Tägliche Wahrscheinlichkeit: etwa 2.07×10−142.07 \times 10^{-14}2.07×10−14, was einer Chance von rund 0,00000000000207 % entspricht.
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In anderen Worten: Die Chance liegt bei etwa 1 zu 48 Billionen, einen Block pro Tag zu finden.
Das zeigt, dass das Mining mit dem NerdMiner 2 eher ein Lernprojekt als eine ernsthafte Mining-Option ist, da die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Blockfund extrem gering bleibt.‘
Wie man sieht, ist es praktisch unmöglich, mit dem Nerdminer Geld zu verdienen. Doch für den technisch Interessierten bietet das Projekt einen spannenden Einstieg in das Thema. Man richtet einen tatsächlich funktionierenden Miner ein, setzt sich mit dem Thema ‚Wallet‘ auseinander und besitzt schließlich eine eigene Wallet, auf die man theoretisch einen Bitcoin oder einen Bruchteil eines Bitcoin übertragen könnte. Dadurch gewinnt man ein besseres Verständnis für dieses zukunftsweisende Zahlungsmittel. Wer seine Chance erhöhen will kann bei nerdminer.de den NerdAxe für 289,- Euro oder bei bitaxe.de den Bitaxe für 229, Euro kaufen. Aber auch den gibt es – vermutlich als Nachbau – bei Alieexpress deutlich günstiger. Mit dem Bitaxe hat tatsächlich jemand einen Block gefunden!
Es sei noch darauf hingewiesen, dass es nicht 100% sicher ist, dass eine eventuell mit der von FlipBIP generierten und im Nerdminer verwendeten Adresse die Belohnung für einen zufällig gefundenen Block auch tatsächlich transferiert werden kann! Wer da ganz sicher gehen will, verwendet besser eine anerkannte Software- oder Hardware Wallet!
Und wer weiß – mit etwas Glück könnte man den Hauch einer Chance haben, tatsächlich einen Block zu finden und ein paar Bitcoins zu gewinnen. Das ist echtes Nerd-Lotto!